TVLab 2012 (1): Sieh's mal wie ein Promi

by - August 26, 2012


Gestern ging es also los mit den diesjährigen Beiträgen des TVLabs.
"Sieh’s mal wie ein Promi" zeigt dem Zuschauer einen Tag im Leben eines Prominenten aus dessen Sicht – ohne zunächst zu wissen, um welchen Prominenten es sich handelt. Präsentiert werden die besten und lustigsten Szenen dieses Tages in der halbstündigen Show vom Comedian David Werker, bevor dieser den enttarnten Prominenten zum Talk bittet.


Man sollte ja meinen, dass 30 Minuten Probesendung, in denen der prominente Gast zunächst anonymisiert vorgestellt und anschließend im Studio zum Gespräch gebeten wird, relativ schnell vergehen. Tatsächlich war die heutige halbe Stunde Streaming eine der längsten seit langem. Schon die Struktur der Sendung ergibt wenig Sinn: Während die Stimme des Gastes im ersten kurzen Einspielfilm noch verfremdet wurde, hörte das seltsamerweise schon im zweiten Clip, nach vier Minuten Sendezeit, wieder auf - und ich erkannte den Premierengast Annette Frier auch tatsächlich sofort an der Stimme.


Bevor bereits nach acht Minuten die Auflösung erfolgte, durfte das Studiopublikum noch ein wenig raten, dann arbeitete sich Frau Frier durch eine Papierwand. Es folgte das Gespräch des Moderators mit ihr, in dem noch einige vermeintlich besonders witzige Szenen des Tages vorgestellt wurden. Diese entpuppten sich als zumindest unterhaltsamer als der Moderator: Frau Frier ging joggen, verhandelte mit lärmenden Bauarbeitern, spielte Fußball, ärgerte sich über ein Knöllchen und fuhr Auto. Diesen Alltagsszenen, aufgenommen mit einer in einer Brille versteckten Kamera, begegnete sie zumindest mit einem gewissen Sinn dafür, was Zuschauer amüsant finden könnten, was man von dem Interview überhaupt nicht sagen kann: Der Humor des Moderators erschöpfte sich im Servieren eines (Achtung! Festhalten!) viel zu riesigen Kölschglases. Ein echter Schenkelklopfer.


Als letzte Station in ihrem dokumentierten Tag musste Annette Frier noch eine Mutprobe an einer Kletterwand absolvieren, das dürfte zumindest weniger anstrengend gewesen sein, als diese dreißig Minuten durchzustehen. Die Gefahr, dass Sieh’s mal wie ein Promi fortgesetzt wird, ist sicherlich nicht groß, die Qualität der Sendung lässt mich aber hoffen, dass die TVLab-Sendungen aufsteigend nach prognostizertem Erfolg gezeigt werden. Oder kommt etwa noch mehr aus dieser Liga? Bald wissen wir mehr.

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