Der große Schokoladentest (9): Recchiuti

by - Juli 05, 2019



Der zweite und letzte Teil meiner Schokoladeneinkäufe aus San Francisco. Recchiuti ist ein lokales Unternehmen und erreicht in Der Schokoladentester ein phantastisches Urteil von fünf von sechs Schokoladenbohnen, weshalb ich mich freute, die Schokolade tatsächlich kaufen zu können.

Hätte ich die Kritik allerdings etwas sorgfältiger gelesen, wäre mir aufgefallen, dass der Autor nur das Konfekt des Herstellers getestet und bewertet hatte, und auch das Ladengeschäft im Ferry Building Marketplace hat eine riesige Pralinentheke, Brotaufstriche... und ein paar Schokoladentafeln. Immerhin wurde ich aber fündig und konnte einkaufen.

Zum Produkt

Recchiuti ist kein Bean to Bar-Hersteller. Die Kuvertüre wird fix und fertig eingekauft und dann mit Geschmackszutaten versetzt. Besonders stolz ist der Hersteller hierbei auf seine Karamellprodukte - schade, dass ich das beim Einkauf noch nicht wusste, sonst hätte ich eines  gekauft. So entschied ich mich für die Tafeln "Dark Milk" und "Fève". Letztere ist eine dunkle Schokolade, die zusätzlich Kakao-Nibs enthält.

Originalität

Wie gesagt, Tafelschokoladen sind nicht das wichtigste Produkt des Herstellers. Immerhin gibt es
acht verschiedene Sorten, darunter auch ungewöhnliche  (Orchard, Salted Ginger). Die Verpackungen (außen Pappe, innen durchsichtiges Plastik) sehen edel aus, die eigentliche Schokolade weist eine schöne Prägung auf. 6/10



Nachhaltigkeit

Ich habe auf der Website keine Angaben zu diesem Thema gefunden, also wird hier wohl auch nichts unternommen. Nachdem die Kuvertüre fertig eingekauft wird, steht man vermutlich auch in keinem direkten Kontakt zu Plantagen. Immerhin verweist die Website auf Nonprofit-Projekte des Unternehmens in San Francisco, ein bisschen soziales Engagement ist also vorhanden. 2/5

Zutatenqualität

Der Kakaoanteil meiner beiden Schokoladen ist nicht angegeben, dürfte aber hoch sein. Die Zutatenlisten sind in Ordnung, beispielsweise sind keine Fremdfette oder Aromen enthalten. Seltsamerweise wird vor Soja und Milchbestandteilen gewarnt, auch auf der eigentlich milchlosen dunklen Schokolade. Vielleicht nur eine Vorsichtsmaßnahme, um nicht von Allergikern verklagt zu werden? 7/10

Preis/Leistung

Recchiuti nimmt es von den Lebenden:  8 Euro für 100 Gramm, ohne dass man besondere Kakaosorten als Preisargument heranziehen könnte, sind durchaus ein Mondpreis. 0/5

Geschmack

Die Milchschokolade schmeckt an sich kräftig und gut, wie ich es mag, aber nicht so gut wie beispielsweise die von omNom, es fehlt das gewisse Etwas. Fève mit den Kakaonibs sieht beim Auspacken wegen seiner ungleichmäßigen "Pickel" komisch aus, schmeckt aber hervorragend. Ich gebe der Dark Milk 9 und Fève 13 Geschmackspunkte.

Fazit

Recchiuti bringt es dank hoher Preise und nicht vorhandener Nachhaltigkeitsstrategie auf 15 von 30 Punkten. In der Gesamtwertung inklusive Geschmackstest schafft die Sorte Dark Milk so 24 und die sehr leckere Fève 28 Punkte.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking! 

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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