Der große Schokoladentest (114): Jérôme Grimonpon



Normalerweise bemühe ich mich bei meinen Schokoladentest um die Zugänglichkeit des Produkts - zumindest unterstelle ich den Lesern solcher Tests, dass sie, wenn sie sich schon über eine Schokolade informieren, zumindest theoretisch daran interessiert sind, diese ebenfalls zu probieren. Bei Jérôme Grimonpons Kreationen ist das zwar nicht unmöglich, erfordert aber eine Reise nach Brüssel in sein Ladengeschäft.


Zum Produkt

Im April 2023 habe ich das Geschäft des in Belgien lebenden französischen Chocolatiers besucht und erinnere mich gut daran, dass das Angebot in dem Eckladen in einem ansonsten eher ärmlichen Vorort sehr vielfältig war: Neben Pralinen gab es Aufstriche, eine Art üppig dekorierte Kastenkuchen, große, gegossene Kakaobohnen aus Schokolade (die man sich mit Pralinen füllen lassen konnte), Trinkschokoladen und manches mehr.


Originalität

Die Schokoladentafeln an sich sind eher nüchtern gestaltet. Der Fokus der Kollektion liegt klar im Bereich "Bean to Bar" (de la Fève à la Tablette), also bei Schokoladen mit einer bestimmten Herkunftsbezeichnung. Es gibt zwei zuckerfreie Schokoladen (der Website kann ich leider nicht entnehmen, was zur Süßung verwendet wird), eine weiße Karamellschokolade sowie zwei Sorten mit Fleur de Sel: eine 70%ige dunkle Schokolade und eine Milchschokolade mit Salzkaramell. 5/10


Nachhaltigkeit

Wie schon öfter erwähnt kommt ein Schokoladenhersteller ab einer gewissen Qualitätsklasse nicht wirklich um eine gewisse Nachhaltigkeit herum. Genaueres gibt der Chocolatier aber leider nicht bekannt. 0/5






Zutatenqualität

Die Tafeln enthalten Kakao, Kakaobutter, Zucker und als Emulgator Sojalezitin - und eventuelle Zusatzzutaten. 5/5


Preis / Leistung

Die 70-Gramm-Tafeln kosten 7,20 bis 8,80, damit bezahlt man für 100 Gramm stolze 10 Euro. 2/5

Geschmack

Ich hatte mir zum Testen die Sorten "Fleur de sel 70%" und "Caramel salé 31& ausgesucht - bei der Karamellschokolade handelt es sich um eine Milchschokolade. Bei beiden stellte sich beim Öffnen des Pappschubers heraus, dass sich die Schokoladentafeln ohne weitere Umhüllung im Inneren befanden. Das hatte ich in über 100 Schokoladentests noch nicht erlebt! Ich war zunächst etwas besorgt, weil ich mir vorstellte, dass eine nicht luftdicht verpackte Schokolade sicherlich schneller verdirbt - und meine Tafeln waren nicht mehr die allerneuesten.

Die Sorge erwies sich aber als unbegründet, beide Schokoladen wirkten völlig normal und schmeckten auch so - genauer gesagt gefielen sie mir sehr gut. Bei beiden findet man das Salz sichtbar auf der Unterseite, das hat aber in diesem Fall nicht den Effekt, dass manche Stücke gar keines abbekommen haben. Beide Schokoladen haben einen tollen Schmelz (bei der Fleur de sel ist es vielleicht sogar zu viel des Guten und geht etwas in Richtung Eiskonfekt) und einen ausgesprochen angenehmen Geschmack. 11/15



Gesamturteil

In den allgemeinen Kategorien erreicht die Schokolade von Jérôme Grimonpon bei mir 17 von 30 Punkten. Inklusive Geschmacksurteil bekommen beide getesteten Sorten somit 28 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


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