Am Choco Café kamen wir eher zufällig vorbei, es liegt in einer Seitenstraße im historischen Zentraum, recht nahe an einer berühmten Skulptur - dem hoch über der Straße hängenden Sigmund Freund von David Černý. Mein Freund hatte bei seinen eigenen Reisevorbereitungen bereits über das Café gelesen, und bekanntlich finde ich Schokolade ja recht interessant. Also gingen wir an unserem letzten Prag-Tag hierher, obwohl es sich eigentlich nicht um ein klassisches Kaffeehaus handelt.
Direkt im Eingangsbereich befand sich eine Kuchentheke mit hübsch aussehenden Torten (die teils nach ambitionierter Hobbyarbeit aussahen) und Macarons, rechts von uns passierten wir Regale mit den angebotenen Schokoladenprodukten, etwa Tafeln, Kakao und Aufstriche. Das zusammengewürfelte Mobiliar gab dem Café einen gleichzeitig etwas unordentlichen, aber auch gemütlichen Touch.
In der Speisekarte entdeckten wir mehrere Seiten mit Variationen von heißer Schokolade: Es ging los mit den drei Grundsorten weiß, dunkel und Milchschokolade, diese konnte man mit diversen Zutaten bekommen, hinzu kamen aber auch noch "Single Origin"-Schokoladen aus diversen Ländern.
Die Bedienungen waren freundlich und sehr schnell - so schnell, dass ich mir wenig Zeit nahm, um eine Bestell-Entscheidung zu treffen. Ich entschied mich für eine dunkle Trinkschokolade aus Mexiko sowie unbesehen für etwas, das in der Speisekarte als "Kleinigkeit zum Kaffee" aufgeführt war und "Hořické trubičky" hieß. Mein Freund bestellte ein Stück der Himbeertorte, die wir beim Hereinkommen gesehen hatten, und einen Cappuccino.
Tja, da hätte ich wohl länger überlegen und mich auch besser umsehen sollen. Die heiße Schokolade entpuppte sich als ein Produkt im spanischen Stil: Es handelte sich weniger um ein Getränk, sondern eher um einen Pudding, der vermutlich ausschließlich geschmolzene Schokolade und etwas Wasser enthielt. Die "Hořické trubičky" waren Waffelröllchen aus einer Art Esspapier (ähnlich zu Karlsbader Oblaten), gefüllt mit Schlagsahne und mit einer kleinen Extraportion Schokoladenpudding zum Dippen.
Während mein Freund sich über seine sehr gute Himbeertorte freute, hatte ich ein wenig zu kämpfen mit dieser doch extrem klebrigen Angelegenheit - das Glas Wasser, das wir sonst überall zum Kaffee bekommen hatten, wäre hier wirklich hilfreich gewesen - und natürlich genauere Angaben in der Speisekarte, mit welcher Konsistenz bei den Trinkschokoladen zu rechnen war.
Letztlich war ich aber natürlich hauptsächlich selbst schuld, ich hätte ja auch fragen können. Außerdem bestellten viele Tische in unserer Umgebung unterschiedliche Arten von Trinkschokolade - und alle wirkten zufrieden. Ich allerdings musste mich von diesem "Death by Chocolate" noch für eine Weile nach dem Cafébesuch erholen.
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