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Der Gründer des jungen Schokoladenherstellers Fu Wan, Warren Hsu, ist selbst - anders als ich - professioneller Schokoladentester und ist nun der erste Bean-To-Bar-Schokoladenproduzent seines Landes. Die Schokolade Taiwan #1 Ping Tung wurde 2017 bei den International Chocolate Awards mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Und sollte es mich jemals nach Taiwan ziehen, kann ich ihn auch besuchen: Warren Hsus Vater hat nämlich auf dem Gelände der Schokoladenfabrik ein Hotel gebaut, dessen Gäste die komplette Schokoladenherstellung verfolgen können.

Originalität

Wenn man sich die taiwanesische Website von Fu Wan ansieht, fällt zum einen auf, dass man unter anderem nach Auszeichnung bestellen kann - also beispielsweise wahlweise nur Schokoladen gezeigt bekommen kann, die bei den International Chocolate Awards, den Academy of Chocolate Awards oder noch zwei anderen auszeichnenden Institutionen Preise abgeräumt haben. Wer kann, der kann, zumal man, wenn man nach diesen Kategorien einschränkt,  immer noch reichlich Tafeln zu sehen sind. Wie groß das Gesamtsortiment ist, kann ich so nicht sagen, es dürfte aber ordentlich sein - allein 22 Sorten wurden  bei den International Chocolate Awards ausgezeichnet.

Was die Geschmacksrichtungen angeht, gibt es, ähnlich wie beim Hersteller Fossa aus Singapur - gleich einige mit Tee aromatisierte Tafeln, im Gegenzug gibt es aber auch ein paar Kaffee-Tafeln. Hinzu kommen asiatisch anmutende Geschmacksrichtungen, etwa Lychee und Mango, klassische Geschmäcker wie Fleur de Sel und einiges, das ich als Nicht-Taiwanesuín gar nicht verstehe, etwa die limitierte Edition "70% Taiwan Cinnamon Smoked Chocolate (Yu-Guei)".

In deutschen Onlineshops ist die Sortenauswahl deutlich eingeschränkter, hier bekommt man um die sieben Sorten.

Was das Design betrifft, sind alle Tafeln klein und leuchtend gelb - sie wirken in jedem Fall auf den ersten Blick asiatisch, aber ob die Gestaltung typisch taiwanesisch ist, kann ich nicht beurteilen. 8/10

Nachhaltigkeit

Der Anbieter macht auf seiner Website keine Angaben zum Thema Nachhaltigkeit, erwähnt aber: "All of the Taiwan Chocolates are made from tree-to-bar in Fu Wan in Ping Tung county, which means we do the fermentation, drying, roasting, grinding all by ourselves with the highest quality control and the shortest chocolate food miles in the world. Although the cacao trees are not organically certified; they are certified as no-pesticide-residue by SGS every year." Mehr habe ich zu dem Thema nicht finden können, aber die Vor-Ort-Produktion lässt zumindest vermuten, dass die Kakaobauern fair für ihre Waren entlohnt werden. 3/5

Zutatenqualität

Wer dermaßen viele Preise absahnt,  fügt seinen Schokoladen natürlich nicht irgendeinen Mist hinzu... Fu Wan-Schokoladen sind puristisch und enthalten ausschließlich Kakao, Kakaobutter und Zucker... und gegebenenfalls Geschmackszutaten. 10/10

Preis / Leistung

Fu Wan-Schokolade ist ein teurer Spaß... in deutschen Onlinshops bezahlt man etwa 13,30 Euro für eine Tafel, die gerade einmal 45 Gramm wiegt! 2/5

Geschmack

Ich hatte wieder einmal zwei Tafeln zum Testen: Den "Klassiker" Taiwan #1 Ping Tung und die Sorte Taiwan White Pepper & Fleur de Sel. Die Taiwan #1 Ping Tung ist erstaunlich arm an Schmelz, dafür kann man die auf der Tafel angegebenen Aromen nach Rosine und Toffee tatsächlich nachschmecken - bei mir eine Seltenheit. 11/15

Einfacher ist es natürlich bei der aromatisierten Sorte, die mir dann auch noch besser gefällt. Pfeffer und Salz ist ja eigentlich eine Kombination, auf die man kommen könnte, ich hatte aber beide noch nie gleichzeitig in einer Schokolade geschmeckt. Dabei gefällt mir diese Geschmacksrichtung sehr gut! 13/15