Summer (and Autumn. And Winter!) of the Eighties

by - September 15, 2009

Ich bin wieder da! Nach Urlaub und Faulheit ist nun wieder Bloggen angesagt, und als Entschädigung für die lange Pause war ich heute investigativ unterwegs.

Letzte Woche war eine liebe Freundin zu Besuch, und gemeinsam suchten wir unter anderem einen H&M auf. Dort durchforschten wir vor allem die mysteriöse "Trend"-Abteilung: Diese ist nur in wenigen Läden überhaupt vorhanden und ist in dort auch nicht als Abteilung gekennzeichnet; stattdessen können Kennerinnen die Trend-Teile, die jeweils das neueste vom neuesten an Mode darstellen, allein an hellila Einnähschildern identifizieren ...

... oder aber man sucht einfach nach den scheußlichsten Teilen im Laden! Nachdem wir uns letzte Woche zwar im Wechsel über die modischen Katastrophen kaputtlachten und ungläubig unsere Augen rieben, aber nicht unseren eigentlichen Plan umsetzten, der darin bestand, uns gegenseitig in den Teilen zu fotografieren, war ich heute allein unterwegs und habe mich heldenhaft und im Interesse des Journalismus in einige der besonders interessanten Kleidungsstücke gehüllt.

Wenn die Trend-Artikel tatsächlich die modische Zukunft der Allgemeinheit repräsentieren, und daran kann man eigentlich kaum zweifeln, dann stehen uns nach der längst verdauten Rückkehr von Röhrenjeans, weiten Stiefeletten und Leggings nun geballt die echten Achtziger bevor: Schulterpolster, Karottenjeans in Breitcord, Stretchkleider, seltsame Riesenblazer mit Strassapplikationen, spießig anmutende Samtteile: Wenn man wie ich die echten modischen Achtziger durchlebt hat, hofft man angesichts der zahlreichen Horror-Déja-Vus immer wieder, man hätte sich in einem Second Hand-Shop für Rentnerinnen verirrt, aber der beliebte Gemeinplatz zum Thema Mode ist wohl wahr: Alles, aber auch alles kommt wieder.

Und letztendlich zeigt mein Entsetzen angesichts der Rückkehr von Kleidungsstücken, an die ich mich genauso von peinlichen Jugendfotos erinnere, wohl nur eines: Dass ich zu alt für Mode werde. Für alle, denen es genauso geht, hier die Parade der Scheußlichkeiten - stilecht als schlechte Handyfotos.


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