Gesehen habe ich im Juli... gar nicht mal so viel, weil ich so sehr mit anderen Dingen beschäftigt war! Nur in zwei Ferienunterkünften schalteten wir den Fernseher überhaupt an und schauten einen schlechten Film auf Netflix (Brick) und einen ok-en auf Apple TV (Fly Me To The Moon). Wieder zurück in Deutschland sahen wir die neue Netflix-Serie Untamed, an der mich vor allem reizte, dass sie im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien spielt, den ich 2018 besucht habe.
Kyle Turner ist im Nationalpark eine Art Sheriff (der echte Titel ist deutlich länger) und in dieser Position für sämtliche Verbrechen zuständig, die sich dort ereignen. Er ist gleichermaßen perfektionistisch wie unbeliebt, sondert sich von seinen Kollegen ab und ist nach einer persönlichen Tragödie im Privatleben Alkoholiker. Als eine junge Frau von einem Berggipfel stürzt, gibt es einige Ungereimtheiten: Niemand scheint sie zu kennen, und es bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen Unfalltod, Selbstmord oder Mord handelt.
Turner bekommt wiederwillig die neu eingestellte Polizistin Naya Vasquez an seine Seite gestellt, die beiden bringen mit viel Mühe in Erfahrung, dass die Tote die Tochter einer Angestellten des Nationalparks war, die bereits 2007 verschwunden ist und die seitdem niemand gesehen hatte. Gleichzeitig kommt es im Park zu weiteren Todesfällen.
Untamed ist sehr schön anzusehen, weckte bei mir - landschaftlich betrachtet - viele Erinnerungen und macht mir Lust, weitere Nationalparks zu besuchen. Gleichzeitig ist es interessant, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie groß diese Parks sind, wie wenig es möglich ist, zu überblicken, was dort im einzelnen vor sich geht - und wie viele Menschen hier auch schlicht leben und arbeiten.
Gleichzeitig war ich ziemlich enttäuscht von der eigentlichen Handlung. Bei quasi jeder "Überraschung" sagte entweder mein Freund oder ich vorher exakt voraus, was passieren würde, weil die Rahmenelemente (depressiver, alkoholkranker und doch guter Polizist, junge Kollegin "knackt" ihn, deren Flucht vor dem gewalttätigen Expartner sowie einige Elemente, die ich hier nicht spoilern möchte) vom Reißbrett zu stammen schienen. Gleichzeitig schaffte es die konkrete Geschichte, sehr wenig plausibel zu sein.
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