Bücherfragebogen (19): Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest

Gegen Ende meines Studiums habe ich mich recht intensiv mit dem postkolonialen Indien beschäftigt und dann auch meine Magisterarbeit über Salman Rushdie und Hanif Kureishi geschrieben - die das beide übrigens offenbar zum Anlass nahmen, künftig keine guten Romane mehr zu produzieren. Dennoch haben mich im Lauf der Jahre immer wieder Bücher wie z.B. Arundhati Roys The God of Small Things (Der Gott der kleinen Dinge) oder Monica Alis Brick Lane fasziniert, die sich mit Menschen aus Indien und Pakistan beschäftigten. Einen weiteren Bestseller, A Suitable Boy (Eine gute Partie) von Vikram Seth aus dem Jahr 1995, besitze ich seit geraumer Zeit, habe ihn aber noch nicht gelesen.

Der Grund ist einfach: Das Buch hat schlappe 1474 Seiten! Laut Wikipedia gibt es kaum einen längeren englischsprachigen Roman, der je in einem Band veröffentlicht worden ist. Und Herrn Seth sind mit dieser Geschichte keineswegs die Ideen ausgegangen, 2013 soll eine Fortsetzung namens A Suitable Girl erscheinen.

Kürzlich habe ich zumindest den Anfang der Endlosgeschichte gelesen und kann berichten, dass es um die Erlebnisse eines Mädchens namens Lata geht, die bei der arrangierten Hochzeit ihrer älteren Schwester mit einem quasi Fremden darauf aufmerksam gemacht wird, dass nun auch für sie der passende Mann gesucht werden wird. Im Rahmen der Feierlichkeiten werden ihre Familie, die ihres Bruders und die des Bräutigams ausführlich vorgestellt - und all die eingeführten Personen werden auf den folgenden Seiten sicherlich noch eine Rolle spielen.

Dass ein Roman dieser Dicke zum Bestseller werden konnte, kann ja nur für seine Qualität sprechen, einige Preise hat er ebenfalls gewonnen. Und eines Tages, wenn ich ganz viel Zeit habe, werde ich ihn auch weiter lesen.

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1 Kommentare

  1. Anonym23.3.11

    Klingt gut. Ich bin im Rahmen der Recherche für meine Diplomarbeit auch auf ein echt cooles Zitat von Salman Rushdie gestoßen, dass wirklich wie die Faust aufs Auge zum Thema Scrapbooking passt: "But human beings do not perceive things whole; we are not gods but wounded creatures, cracked lenses, capable only of fractured perceptions. Partial beings, in all the senses of that phrase. Meaning is a shaky edifice we build out of scraps, dogmas, childhood injuries, newspaper articles, chance remarks, old films, small victories, people hated, people loved; perhaps it is because of our sense of what is the case is constructed from such inadequate materials that we defend it so fiercely, even to the death."
    Supergenial :)

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