Der große Schokoladentest (24): Krakakoa

by - März 20, 2020


Wenn man an Kakaoanbau denkt, fällt einem wohl als erstes Afrika ein. Tatsächlich stammt ein Großteil des industriell verwendeten Kakaos von der Elfenbeinküste und aus Ghana und wird dort meist unter prekären Bedingungen produziert. "Erfunden" wurde die Schokolade wohl in Ecuador, und klar, auch in Südamerika gibt es viele Länder mit Kakaoanbau. Aber was ist mit Asien? Auch dort existieren Kakaoplantagen, und den weitaus größten Anteil des Anbaus hat Indonesien.

Bis heute hatte ich noch nie eine indonesische Schokolade probiert, nun war es so weit!

Zum Produkt

Wer etwas über die Gründerin von Krakakoa, Sabrina Mustopo, und deren Motive erfahren möchte, kann sich diesen Beitrag in der ARD-Mediathek ansehen. Mustopo studierte in den USA und arbeitete als Unternehmensberaterin, bevor sie nach Indonesien zurückkehrte, um etwas zu schaffen, das ihrem Land wirtschaftlich weiter hilft.

Das scheint ganz gut zu funktionieren, denn die Schokoladen von Krakakoa sind nicht nur durch die "Academy of Chocolate" ausgezeichnet, sondern auch problemlos in deutschen Onlineshops bestellbar - der internationale Verkauf scheint also zu florieren.

Originalität

Die Angebotspalette ist mit 13 Geschmackrichtungen vergleichsweise übersichtlich. Dabei sind fünf Sorten aromatisiert, die Geschmacksrichtungen sind dabei origineller als das, was man im deutschen Supermarkt findet, aber auch nicht völlig abgedreht: Es gibt Milchschokoladen in den Sorten Zimt, Kaffee und Ingwer und dunkle Schokoladen mit Chili und mit Meersalz und Pfeffer. Im Programm sind außerdem pure und Single Origin-Sorten sowie Trinkschokolade, schokoladenhaltige Süßigkeiten und Kakaonibs.

Die Riegel sind ausgesprochen schön gestaltet. Die Kartonverpackung ziert außen ein Blumenmuster, innen findet man Informationen zum "Farmer to Bar"-Prozess und eine Fortsetzung des Musters. Die Riegel selbst sind mit einem Kakaobohnenmuster geprägt. 8/10


Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit gehört bei Krakakoa zum Gründungsgedanken: Die Farmer werden geschult und erhalten das zwei- bis dreifache des regulären Preises im Fair trade-Handel.  Die Kakaobohnen sind "bio", die dunklen Schokoladen vegan. 5/5

Zutatenqualität

Ich hatte zum Testen zwei Milchschokoladen, diese enthielten 40 beziehungsweise 53 Prozent Kakao - das ist ordentlich. Die Sorten enthalten neben Kakaomasse, Zucker, Milchpulver, Vanille und dem Emulgator Sonnenblumenlezitin nur ihre Geschmackszutaten, nämlich Zimt und Kaffee. 10/10

Preis / Leistung

In Deutschland bezahlt man für eine 50-Gramm-Tafel 5,80 Euro, also kosten 100 Gramm 11,60 Euro. Das ist natürlich ein ordentlicher Preis, aber immerhin handelt es sich um einen nachhaltigen, kleinen Hersteller, der Bean to Bar-Produkte preisgekrönter Qualität anbietet. Das darf auch etwas kosten. 3/5


Geschmack

Ich testete die Sorten "Cinnamon" und "Creamy Coffee". "Creamy Coffee" enthält 40 Prozent Kakao, schmeckt aber trotzdem sehr mild, der Kaffeegeschmack ist deutlich wahrnehmbar. "Cinnamon" hat sogar einen Kakaoanteil von 53 Prozent und ist als "dark milk chocolate" klassifiziert. Die Zimtnote ist sehr intensiv. Beide Schokoladen schmeckten mir sehr gut, so dass beim Probieren der Großteil der kleinen Tafeln weggenascht wurde. Allerdings wäre aus meiner Sicht etwas weniger Süße auch in Ordnung. Ich gebe "Cinnamon" 12 und "Creamy Coffee" 11 von 15 Geschmackspunkten.

Gesamturteil

Krakakoa erreicht in der Wertung ohne das (subjektive) Geschmacksurteil sehr ordentliche 26 von 30 Punkten. Inklusive Geschmackswertung landet "Cinnamon" bei 38 und "Creamy Coffee" bei 37 von erreichbaren 45 Punkten.


Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.



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