Die EM ist mittlerweile schon länger vorbei, mit den Büchern wurde ich erst letzte Woche fertig - in den letzten Wochen gab es in meinem Leben viele Kurzreisen und noch mehr Konzerberichte, so dass ich kaum zum Lesen kam. Mittlerweile habe ich aber alle vier Bände geschafft und bin nun froh darüber, Thomas Lynley, Earl of Asherton, Barbara Havers, Lady Helen Clyde, Simon St. James und dessen Gemahlin Deborah erst einmal wieder in der Phantasiewelt zurücklassen zu können, der sie entstammen.
Meine früheren Eindrücke kann ich insofern bestätigen, als die Krimis, so lange man sie liest, eine gewisse Spannung aufweisen. Bei allen vier las ich recht schnell, weil ich unbedingt wissen wollte, wer der Mörder ist. Aber das Drumherum... Elizabeth George ist Amerikanerin, und das England, das sie ihren Lesern präsentiert, ist ähnlich glaubwürdig wie das Deutschland, das man aus Derrick-Krimis kennt. Das kann man so akzeptieren, auch Inspector Barnaby ermittelt schließlich (nicht, dass ich seine Fälle mögen würde) völlig absichtlich in einem Phantasie-England. Aber bei George sind auch die in allen Romanen vorkommenden Hauptfiguren, die in den Geschichten viel Platz eingeräumt bekommen, seltsame Abziehbilder. Am schlimmsten zeigt sich das bei Helen, Lynleys ebenfalls adeliger Freundin, die durch ihre höfliche und humorvolle Geschwätzigkeit eigentlich als besonders sympathisch dargestellt werden soll, tatsächlich aber wie eine nervtötende Karikatur wirkt.
Es ist schon seltsam: Die Bücherwelt strotzt geradezu vor Krimis, und doch lese ich fast nie einen, der mich ganz und gar überzeugt. Vielleicht erwische ich einfach immer die falschen.
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