Der große Schokoladentest (89): Atypic

by - Dezember 21, 2022


Ich möchte sehr gerne einmal nach Australien reisen. Bis es so weit ist, kann ich aber zumindest australische Schokolade probieren! 


Zum Produkt

Die Schokoladenmarke aus Melbourne wurde von dem Pärchen Charles Lemai und Yu Chi gegründet. Lemai stammt aus Frankreich und begann bereits mit 14 Jahren eine Lehre als Konditor. Das Geschäft der beiden befindet sich im South Melbourne Market, wo Besucher durch eine Glaswand beobachten können, wie die Schokoladenprodukte entstehen.



Originalität

Die Tafelschokoladen werden in ausgesprochen attraktiv gestalteteten Pappschubern verkauft, mit zehn Geschmacksrichtungen ist die Sortenauswahl dabei übersichtlich. Neben reinen Bean-To-Bar-Sorten, bei denen das Geschmacksprofil des Kakaos im Vordergrund steht (etwa "Solomon Islands") werden auch aromatisierte Tafeln in Geschmacksrichtungen wie  Karamell und Kaffee angeboten - die ungewöhnlichste Tafel hat Zitronenmyrte als geschmacksgebende Komponente.

Zusätzlich zu den Tafeln werden auch Dragees und Schokoladenfiguren angeboten. 6/10


Nachhaltigkeit

Alle Schokoladen werden von der Bohne weg hergestellt, wobei man insbesondere zu den "Nachbarn" in der Südsee eine enge Beziehung pflegt:

"We pay a premium fee for our beans which are sourced from our neighbours in the Pacific Islands, working directly with the farmers who grow, ferment, and dry the cacao we buy. We frequently visit our suppliers to learn about their process, visit the plantations and ensure the highest standards of quality and sustainability are met. We are also proud to participate in community events and workshops which have not only strengthened our partnership with the farmers but also formed great friendships within the community which is reflected in our product." 5/5



Zutatenqualität

Wer so viel Wert auf die Qualität der Zutat Kakao legt, entwertet sie natürlich auch nicht, indem der Rest vernachlässigt wird. Folglich verfügen die Schokoladen über kurze Zutatenlisten. Erstaunlich bei der Sorte "Long Black": Die erste und damit prozentual am höchsten gewichtete Zutat sind Kaffeebohnen! Außerdem enthalten: Kakaobutter, Rohrzucker, Sonnenblumenlezitin. 10/10

Preis / Leistung

Eine 70-Gramm-Tafel von Atypic kostet 14 australische Dollar, was 9,35 Euro entspricht - und einem 100-Gramm-Preis von 13,40 Euro. Zu berücksichtigen ist bei diesem hohen Preis wie immer, dass es sich um ein handgemachtes Produkt eines kleinen Herstellers handelt, der zudem seine Hauptzutat Kakao unter fairen Bedingungen bezieht. 3/5

Geschmack

Ich hatte die Gelegenheit, zwei Tafeln zu probieren:

Die Sorte "Long Black" wirkt zunächst wie eine "normale" dunkle Schokolade mit Kaffee, aber wer sich die oben bereits zitierte Zutatenliste nochmals ansieht, wird bemerken: Es ist gar kein Kakao enthalten, nur Kakaobutter - wie normalerweise nur in weißer Schokolade. Die kräftige dunkle "Schokoladenfarbe" wird also allein durch den Kaffee verursacht, und so schmeckt die Schokolade auch so, als könnte sie einen im Bedarfsfall ein paar Tage wach halten. Dabei ist der Kaffeegeschmack zwar überaus deutlich, das Gesamtprodukt aber auch durchaus lecker. 11/15

Meine zweite Probiertafel ist die Sorte "Caramel Brittle 72% Dark Chocolate". Hier nun also eine Tafel, in der tatsächlich Kakao enthalten ist, sogar eine ganze Menge. Der genannte Karamell befindet sich in großen Stücken auf der Unterseite der Tafel, so dass es auch einige Schokoladenbissen ohne ihn gibt - aber immerhin nicht viele. Die Schokolade an sich schmeckt angesichts ihres hohen Kakaoanteils vergleichsweise mild (immer eingutes Zeichen), der Karamell dagegen erschien mir etwas nichtssagend. 10/15



Gesamturteil

Atypic erreicht in meinem persönlichen Wertungssystem 24 von 30 Punkten. Bezieht man mein Geschmacksurteil mit ein, erreicht "Long Black" 36 und "Caramel Brittle 72% Dark Chocolate" 35 von jeweils maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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