Der große Schokoladentest (95): Soklet

by - Juli 01, 2023


Immer wieder denke ich, dass ich mittlerweile Schokolade aus so ziemlich jedem Land mit eigenem Kakaoanbau kenne - und jedes Mal liege ich falsch. Indien ist eine noch aufstrebende Kakaonation, und Soklet ist bislang der einzige indische Tree-To-Bar-Hersteller.


Zum Produkt

Soklet stellt erst seit 2015 eigene Schokolade her, das Sortiment umfasst neben Tafeln auch Kuvertüre, Trinkschokolade und Kakaonibs, außerdem Cookies und einige Backmischungen. 


Originalität

Die Soklet-Website listet aktuell neben dunklen und Milchschokoladen (darunter - sehr ungewöhnlich - eine zuckerfreie Milchschokolade mit 70% Kakaoanteil) insgesamt fünf Tafeln mit Geschmackszutaten auf, die allesamt eher ungewöhnlich sind - etwa Hibiskus oder Zichorienkaffee. Da eine der beiden von mir probierten Schokoladen nicht aufgeführt ist, nehme ich an, dass das Sortiment gelegentlich wechselt. Die Tafeln selbst sind auf eine edle Art schlicht gestaltet. 6/10



Nachhaltigkeit

Soklet schreibt auf der eigenen Website, der Kakao werde als Zwischenfrucht zusammen mit Kokosnuss, Muskatnuss, Pfeffer und Banane angebaut, wodurch eine Mischung aus voneinander abhängiger Fauna entstehe, die zu den Geschmacksnuancen der Kakaobohnen beitrage. Die Plantage sei pestizidfrei und werde nach den Grundsätzen der Aquakultur und Permakultur bewirtschaftet, um sicherzustellen, dass die Bäume die besten Nährstoffe erhalten, damit sie einen wohlschmeckenden Kakao produzieren.

Aus Umweltsicht klingt das ganz wunderbar, zu den Kakaobauern werden allerdings keine Angaben gemacht. Zumindest baut Soklet aber selbst an (beziehungsweise lässt anbauen) und bezieht seinen Kakao quasi auf dem kurzen Weg und nicht über den Weltmarkt. 4/5


Zutatenqualität

An den Zutaten der von mir probierten Tafeln habe ich nur zu meckern, dass sie sehr klein auf den Pappschuber gedruckt wurden! Außer Kakao, Kakaobutter, Milchpulver, Zucker und den Geschmackszutaten ist nichts enthalten, übrigens auch kein Emulgator. 10/10



Preis / Leistung

In Deutschland kann man eine 50-Gramm-Tafel für 5,30 bis 5,60 Euro erwerben, das ergibt einen 100-Gramm-Preis von etwa 10,90 Euro. Happig! Natürlich kann Soklet als kleiner Tree-to-Bar-Hersteller aber dennoch ein paar Punkte einheimsen. 2/5


Geschmack

Ich konnte zwei Sorten probieren: Peanut Crunch, eine dunkle Schokolade mit 60% Kakaoanteil und Meersalz - und natürlich Erdnüssen. Und Desi Rabdi, eine geröstete Milchschokolade (45% Kakao) mit Pistazien und Safran.

Peanut Crunch schmeckt recht muffig, die auf die Unterseite der Tafel gestreuten Erdnüsse kann ich sehen, aber nicht schmecken. 5/15

Desi Rabdi dagegen ist richtig lecker. Man kann den Safran gut schmecken, die Pistazien etwas weniger. Der Gesamteindruck ist "rund" und schmeckt gleichzeitig komplex und auch gut genug, um gedankenlos weggefuttert zu werden. Rabdi ist ein indisches Dessert, das vor allem auf stark eingekochter Milch beruht - inwieweit dieses Vorbild erreicht wurde, vermag ich nicht zu sagen. 13/15



Gesamturteil

In den allgemeinen Kategorien erreicht Soklet 22 von maximal 30 Punkten. Nachdem ich die Geschmäcker sehr unterschiedlich bewertet habe, landet Peanut Crunch in der Gesamtwertung bei 27 und Desi Rabdi bei 35 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

You May Also Like

0 comments