Gesehen: September 2018
Im September startete die bei Netflix stark beworbene Miniserie Maniac - mit zwei Oscgargewinnern - Emma Stone und Jonah Hill - in den Hauptrollen und auch sonst reichlich Stars (Sally Field, Gabriel Byrne, Justin Theroux) in den Nebenrollen. Cary Fukunaga, der als Executive Producer und Regisseur der ersten Staffel von True Detective Ruhm erlangte, führt Regie. Die Geschichte an sich wurde von einer norwegischen Serie übernommen.
Die Geschichte an sich... nun ja, es gibt zumindest eine erklärbare Rahmenhandlung: Annie fühlt sich nach einer ohnehin schweren Kindheit für den Tod ihrer Schwester verantwortlich, hat sonst niemand in ihrem Leben und ist abhängig von einem noch nicht erhältlichen Medikament. Owen ist der ungeliebte Sohn einer reichen Familie, leidet unter schizophrenen Schüben und hat sich wider besseres Wissen bereit erklärt, seinem Bruder in einem Prozess ein falsches Alibi zu geben. Beide begegnen sich im Rahmen einer pharmazeutischen Studie, in der sie ein neues Medikament testen, das ihnen helfen soll, ihre belastenden Erfahrungen zu verarbeiten.
Beinahe der ganze Rest der Serie besteht aus den Träumen, die Annie und Owen haben, als sie die Medikamente einnehmen - zunächst erleben sie ihr Trauma, anschließend ganz unterschiedliche Geschichten, die aber immer wieder auf Motive und Worte ihrer eigenen Erfahrungen zurückgreifen - sei es bei einer Séance in den 1920er Jahren, bei einem Einbruch in den 80ern oder in einer Fantasy-Geschichte im Stil von Tolkien.
Das Ganze ist natürlich höchst verrückt und erinnert in der Vermischung von Realität und Phantasie etwas an Michel Gondry oder Charlie Kaufman. Mir gefiel die Serie durchaus gut, was nicht zuletzt an den überzeugenden Hauptdarsteller lag.
Zu erwähnen wäre noch das Visuelle, denn auch die "Realität" der Serie ist eine andere als unsere: Technologisch ist sie gleichzeitig rückständiger und fortschrittlicher als unsere - Computer beispielsweise sind im Bereich der künstlichen Intelligenz offensichtlich unglaublich fortgeschritten, visuell wirken sie aber wie Rechner aus den 1980er Jahren.
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