DHL hat es mal wieder geschafft, meine Katastrophenerwartungen deutlich zu übertreffen. Nachdem meine Erfahrungen der letzten Tage recht umfangreich waren, gestalte ich sie als Tragödie in drei Aufzügen. Und bitte nicht bemängeln, dass es schon wieder um DHL geht: Das sind immerhin meine meistgelesenen Blogposts! Eigentlich sollte ich wieder Telekom-Kundin werden, dann könnte ich darüber auch jammern…. Aber los geht's:
Akt 1: Werbung und Wahrheit (1)
Wie bereits berichtet, wurde meine von mir durchaus häufig genutzte Packstation im Frühjahr einfach sang- und klanglos entfernt. Was ich noch nicht erwähnt hatte, ist, dass die Postfiliale in meinem Wohnviertel, die sich von meiner Wohnung aus buchstäblich "um die Ecke" befand, bereits vor eineinhalb Jahren geschlossen wurde. Da ich nun also in meiner unmittelbaren Nähe weder eine Postfiliale noch eine Packstation habe, muss ich meine Pakete zu einer seltsamen Kombination aus Postfiliale und Sportgeschäft (was läge näher!) bringen, die eine U-Bahn-Station entfernt liegt. Das habe ich letzten Samstagvormittag erledigt, und als ich von meinem Ausflug zurückkehrte, entdeckte ich genau gegenüber von meiner alten, immer noch leer stehenden Postfiliale dieses Plakat:
Kleiner Tipp an die Post: Solche Plakate am besten nicht gegenüber von geschlossenen Standorten aufhängen!
Akt 2: Werbung und Wahrheit (2)
Als ich von meinem Post-Filialen-Ausflug, der an einem Samstagvormittag natürlich mit einigem Anstehen verbunden gewesen war, nach Hause zurück kehrte, öffnete ich, in Gedanken noch bei dem seltsamen Plakat, meinen Briefkasten. Darin befand sich ein Brief von DHL. Dieser teilte mir mit, dass man das Packstation-System verbessert habe und mir nun in meiner Umgebung drei Standorte zur Verfügung stünden, der nächste davon sei in 480 m Entfernung.
480 Meter? Das klang ja gar nicht so schlecht, aber auch unwahrscheinlich. Ich gab die Adressen in Google Maps ein und stellte fest: Die genannte Packstation ist 1,5 km weit entfernt, also mehr als dreimal so weit. Und eineinhalb Kilometer sind keine Distanz, über die ich ein schweres Paket schleppen kann.
Akt 3: Es ist offiziell: DHL hasst mich
Wir erinnern uns, ich hatte Samstagvormittag ein Paket aufgegeben. An selbigem hatte ich am Freitagabend bis halb 1 gebastelt, um es am Samstag aufgeben zu können, damit es auch sicher bis Dienstag beim gar nicht mal so weit entfernt wohnenden Empfänger sei. Natürlich hatte ich bei dieser Kalkulation vergessen, dass DHL mich hasst. Laut Online-Sendungsverlauf, den ich wie eine Wahnsinnige alle paar Minuten überprüfe, hat sich das Paket übers Wochenende nicht einmal aus der Filiale bewegt. Dann war es zumindest unterwegs.
Am Dienstag gab es laut Sendungsverlauf einen Zustellversuch, bei dem der Empfänger nicht angetroffen wurde, weshalb das Paket in die Packstation (Genau! Der glückliche Empfänger hat noch eine Packstation!) wanderte. Nur: Der Empfänger wusste davon nichts. Sattdessen erhielt er die bekannte "rote Karte" zur Abholung in der Postfiliale, und das auch erst einen Tag später, am Mittwoch. Sprich: Das Verfolgen des Sendungsverlaufs im Internet kann ich mir zukünftig auch sparen.
Epilog: Gaa!
Ich fasse zusammen: Dass meine Postfiliale geschlossen wurde, ist Einbildung, ebenso die Entfernung meiner Wohnung zu "meiner" Packstation, und eigentlich ist beides auch egal, denn was immer ich verschicke, kommt ja sowieso entweder nicht oder sehr spät (oder sehr spät wieder beim Absender) an. Dazu zu erwähnen wäre noch, dass eine per Post nach Rheinland-Pfalz verschickte CD erst einen Monat später beim Empfänger eintraf, weil sie zwischendurch im Zoll war! Zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz! Dazu fällt einem nun doch wirklich nichts mehr ein ...
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