Im Sommer war ich kurz in Berlin, und meine Schwester besuchte mit mir ein Geschäft, das wie ein begehbares Kochbuch funktionierte: Auf verschiedenen Tischen waren jeweils Bilder eines Gerichts, daneben lag das zugehörige Rezept und man konnte sich direkt am Tisch mit den benötigten Zutaten - bei Interesse auch mit dem dazu empfohlenen Wein - eindecken. Praktisch erschien mir diese Idee ja schon - Kochinspiration und kompletter Einkauf in einem, und kein ewiges Gerenne durch den Supermarkt auf der Suche nach den Dosentomaten. Natürlich ist ein so eingekauftes Gericht teurer als anderswo, aber das Angebot wendet sich auch sicher nicht an Discounterkunden.
Pressebild von hellofresh.de |
Dann bekommt man Dienstagabends die gewünschte Box geliefert, die alle Zutaten enthält, die für die ebenfalls gelieferten Rezepte benötigt werden - lediglich absolute Standarddinge wie Öl oder Salz muss man selbst im Haus haben. Die dienstägliche Hauslieferung klappt allerdings nur in sieben Großstädten, wo das Unternehmen selbst ausliefert, an andere Orte wird, so weit ich es verstehe, mit einem Logistikunternehmen versendet. Mit einer Frist von acht Tagen kann man das Abonnement jederzeit unterbrechen oder ganz kündigen.
Noch ein Pressebild von hellofresh.de |
Ich sehe an der Idee viele Vorteile: Tatsächlich koche ich gerne, aber abends nach dem Büro noch einzukaufen und danach zu kochen dauert meist einfach zu lange. Und gerade, wenn man alleine wohnt, führt fast jeder Einkauf für ein bestimmtes Rezept zu gewaltigen Restemengen: Man braucht nur ein paar Blättchen Salbei, muss aber einen riesigen Busch kaufen, oder ein Rezept erfordert ein Ei, aber weniger als vier gibt es nirgends zu kaufen. Zu viel landet dann nach langem Aufenthalt im Kühlschrank am Ende im Müll. Hinzu kommt der Überraschungseffekt ("Was gibt es wohl nächste Woche?") und gesparte Zeit, in der man nicht - oder seltener - in den Supermarkt muss.
Eines der Gerichte der kommenden Woche |
Natürlich habe ich aber auch bereits im Vorfeld etwas zu meckern:
- Auch dieser Spaß ist ziemlich teuer, mit meiner vegetarischen Box für regulär 39 Euro komme ich auf etwa sieben Euro pro Portion. Hätte ich das Paket mit fünf Mahlzeiten genommen, würde der Preis auf 5 Euro sinken. Angesichts der Tatsache, dass ich für 6 Euro auch ein bereits gekochtes und gut schmeckendes Imbissgericht bekommen kann, erscheinen diese Preise recht hoch.
- Ein Thema, über das ich mich gerne echauffiere: Die vegetarischen Boxen kosten genauso viel wie die fleischhaltigen. Dabei muss doch ein Fleischgericht, wenn es nicht gerade vom Qualhuhn kommt, mehr kosten als ein vegetarisches! Zugegebenermaßen gibt es auch im fleischhaltigen Paket nicht jeden Tag Tier, dennoch wäre ein gewisser Preisunterschied in meinen Augen fair und im Hinblick auf die vermutete Fleischherkunft auch beruhigend.
- Abgesehen von der Kein-Fleisch-Sache bin ich eine ausgesprochen unkomplizierter Esserin, eigentlich mag ich fast alles. Und das ist auch gut so, denn man kann weder Zutaten noch ganze Gerichte ausschließen, alle Kunden bekommen die gleichen zwei Pakete geliefert. Wer unter Laktoseintoleranz leidet, kein Schweinefleisch isst oder Rosenkohl partout nicht ausstehen kann, muss sich also dennoch überraschen lassen.
- Die Sache mit der Lieferung am Dienstagabend ist grundsätzlich prima, aber der Bote kommt frühestens um 17:30. Da ich normalerweise frühestens um 18:30 daheim bin, käme für mich schon deshalb kein regelmäßiges Abonnement in Frage. Eine Lieferung ins Büro wäre ebenfalls unpraktisch, denn der Bote kommt spätestens um 22:30 - so lange möchte ich nicht maximal arbeiten müssen.
Ein weiteres der Gerichte der kommenden Woche |
- „Pisas Türmchen“ (Auberginen und Linsen geschichtet)
- „Winterblume im Sommermantel“ (Cannelloni gefüllt mit Broccoli)
- „Popeyes Geheimnis“ (Überbackene Knöpfle mit Tomaten-Selleriesalat)
Wer nun auch Lust bekommen hat, den Service einmal auszuprobieren, bekommt übrigens mit dem Code 89S4UZ ebenfalls einmalig 20 Euro Rabatt - und ich für jeden, der den Code nutzt, nochmals 12. Win-win!
1 comments