Frankfurt Vegetarisch auf Reisen: Hamburg Vegetarisch
Man sieht es ja schon an den Konzertberichten: Anfang des Monats war ich in Hamburg. Den mehrtägigen Aufenthalt in der Stadt nutzte ich unter anderem dazu, einige der interessanten vegetarisch-veganen Lokale auszuprobieren, die der Blog "Vegetarian Diaries" vorstellt.
Zunächst wäre da das Café Miller. Dort kann man, sehr langschläferfreundlich, täglich bis 18 Uhr frühstücken. Was mich dort positiv überraschte, in Hamburg aber eher normal zu sein scheint: Es gibt zwar einen klaren Schwerpunkt auf veganer Kost mit unterschiedlichen Frühstücksoptionen und auch Kuchen, man kann aber durchaus auch nicht-vegan essen. Diese Konzept erscheint mir überaus praktisch, denn so kann man in einer hinsichtlich Nahrungspräferenzen gemischten Gruppe problemlos ausgehen und alle können etwas bestellen, das sie mögen.
Wenn man im Miller vegan frühstücken möchte, hat man die Wahl zwischen drei Angeboten - deftig, Klassik und herzhaft - wobei die süßen Frühstücksoptionen auch vegan erhältlich sind. Nachdem ich vor dem veganen Mettigel, der in der herzhaften Variante aufgelistet war, ein wenig Angst hatte, bestellte ich mir das klassische vegane Frühstück, das neben gebratenem Tofu und Wheaty-Rauchaufschnitt auch eine selbstgemachte Pastete in zwei Geschmacksrichtungen (Curry und Paprika) enthält, außerdem Hummous, Margarine, Gemüse und Obst.
Mein Begleiter wählte das süße Frühstück. Obwohl er es nicht in der veganen Variante bestellt hatte, glaube ich, dass es ebenfalls komplett vegantertauglich war: Mit Margarine statt Butter, einer Milch-frei wirkenden Schokocreme, Marmelade und Erdnussbutter glaube ich nicht, dass irgendwelche tierischen Zutaten enthalten waren, höchstens vielleicht im zusätzlich bestellten Croissant.
Ich war mit meinem veganen Frühstück recht zufrieden, mein Begleiter, der lieber echtes Nutella gehabt hätte und mit Erdnussbutter wenig anfangen kann, mit seinem etwas weniger.
Ein paar Tage später ging es dann abends ins Feldstern. Die Kneipe gegenüber der U-Bahn-Station Sternschanze bietet wiederum relativ viel Vegetarisches und Veganes an, aber ebenfalls nicht ausschließlich. An diesem Abend wählte ich ein veganes Club-Sandwich, das sich als gigantischer Stapel von Toastbrotscheiben, Sojaschnitzel, Tofu und Salat entpuppte. Dazu gab es noch Pommes Frites mit veganer Remoulade und Salat, was insgesamt eine Riesenportion Essen ergab. Das Sandwich schmeckte mir prima, ebenso alles andere, lediglich die geschmacksneutrale Remoulade hätte man sich aus meiner Sicht sparen können.
Mein Begleiter wählte an diesem Abend ein Sojaschnitzel mit Paprikasauce. Das hätten wir so zuhause ähnlich zubereiten können, aber auch dieses Gericht schmeckte prima, und die Paprikasauce machte nicht den Eindruck, ein Fertigprodukt zu sein.
Neben der Hamburger Tendenz, nicht ausschließlich veganes Essen anzubieren, gefiel mir auch die gewisse Einfachheit der angebotenen Gerichte. Sicher hat auch die elaboriertere vegane Küche ihren Reiz, aber dass man in Hamburg auch unkompliziert Burger, Pizza und so weiter in einer veganen Variante (und zu recht niedrigen Preisen) bekommen kann, gefiel mir ausgesprochen gut. Hier hat Frankfurt einiges an Nachholbedarf.
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