Eigentlich lohnt es sich ja nicht wirklich, über das Essen bei einem Festival zu berichten, wenn man nur einen Tag vor Ort war. Wir gaben uns aber immerhin Mühe, unseren Möglichkeiten entsprechend möglichst viele Stände zu testen - auch wenn sich beim Festival der tausend Food Trucks natürlich noch viel, viel mehr zum Testen angeboten hätte.
Da man ja dazu lernt, lud ich beim Einlass gleich einmal 50 Euro auf den Armbandchip, mit dem man auch dieses Jahr an allen Essens- und Getränkeständen bezahlen musste, denn ich wusste ja bereits, dass das Preisniveau der Stände eher hoch lag - und wenn man ohnehin nur kurz vor Ort ist, muss man ja ohnehin nicht auf den Cent schauen.
Tatsächlich hatten wir seit dem Frühstück fast nichts mehr gegessen, so dass wir am frühen Abend durchaus hungrig waren. Aber was kaufen? Käsefondue? Burger? Berliner Currywurst? Mac & Cheese? Einen Salatteller? Fisch? Bitterballen? Veganes Gyros? Kuchen? Frittierte Insekten? Mexikanisch? Thai? Indonesisch? Obst? Couscous? Pizza? Pasta? Klar war zumindest, dass Stände, die wir bereits im Vorjahr getestet hatten, außen vor blieben. Als Neuerung gab es dieses Jahr eine Grilltafel, eine Art Bierbank, durch deren Mitte ein Grill verlief, auf dem man die am entsprechenden Stand erworbenen Waren grillen konnte - eine originelle Idee, aber für Vegetarier eher ungeeignet.
Letztlich musste irgendeine Entscheidung getroffen werden, und so gab es für meinen Freund Falafel bei Falafel von Rolf. Für 7,50 Euro erhielt er etwa zehn kleine, handgemachte, frisch frittierte Bällchen in einer Art Eistüte aus Pita und auf einem Bett aus Salat. An einer kleinen Salatbar konnte man die Portion beliebig mit Mais, Rohkost und Karotten sowie zwei Saucen pimpen. Ich durfte ein Bällchen probieren und fand es sehr überzeugend - auch wenn man über den Preis natürlich nicht nachdenken durfte.
Ich gab sogar noch mehr aus: Für 8,50 Euro leistete ich mir bei The Good Life einen Wrap mit Spinat, Gemüse, Rote Beete und Ziegenfrischkäse. Auch mein Essen schmeckte sehr gut und war wegen der großen Portion Frischkäse sogar ziemlich sättigend. Bereits letztes Jahr hatte ich beim Best Kept Secret Rote Beete konsumiert - bei Rock am Ring wäre das sicher nicht passiert!
Etwas Platz für Nachtisch hatten wir aber noch und teilten uns im Interesse des Testens wieder auf. Im Vorbeigehen war uns bereits "The Public Pie" aufgefallen, wo es allerlei Kuchen zu kaufen gab. Am besten rochen die kleinen Apfeltörtchen, für die neben dem Stand ein Mädchen auf einer Leiter (man weiß nicht, warum dort) fleißig Äpfel schälte. So eines leistete ich mir, für 4,50 Euro gab es zumindest die Schlagsahne umsonst dazu. Das Törtchen schmeckte hervorragend und überraschte am Grund seines Teigförmchens mit Walnüssen.
Auch im Dessertbereich hatte man die Qual der Wahl, hinter der Bühne 2 gab es eine ganze Ansammlung von Kuchen- und Waffelständen. Dort kauften wir meinem Freund eine Waffel am Stil, die ebenfalls 4,50 Euro kostete, allerdings in der Menge vielleicht ein Drittel einer normalen Waffel darstellte. Sie schmeckte ebenfalls sehr gut, auch wenn viel von dem Puderzucker, mit dem sie bestäubt war, auf unserer Kleidung landete.
Danach waren wir gesättigt und widmeten uns den Konzerten - sechs Stunden später allerdings war uns vor der dreistündigen Rückfahrt noch nach einem Snack. Hierfür wählten wir ganz klassisch Pommes Frites, die es bei Friethoes auch nach Konzertende noch zu kaufen gab. Am Stand hatten sich lange Schlangen gebildet, aber das Verkaufspersonal schaffte es gleichzeitig, im Akkord Pommes auszugeben und zu schlechter Popmusik abzurocken. Mit 4,50 Euro pro Portion waren die frischen und wohlschmeckenden Fritjes beinahe ein Schnäppchen und stärkten uns für die Heimreise.
Schade, dass wir nicht mehr vom kulinarischen Angebot testen konnten, aber der Magen hat eben Grenzen. Dieses Wochenende besuchen wir mit dem "Down The Rabbit Hole" ein weiteres niederländisches Festival, und ich bin gespannt, ob es beim Speisenangebot mithalten kann.
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