Every Girl Who Could Have The Power Will Have The Power: #buffyslays20
Heute vor 20 Jahren kam in den USA die erste Folge von Buffy The Vampire Slayer ins Fernsehen. Zunächst wollte ich ein wenig über die Serie schreiben und darüber, was sie mir bedeutet. Dann fiel mir ein, dass ich das bereits 2013 getan habe: Hier entlang.
Wie könnte ich also sonst den 20. Geburtstag dieser phantastischen Serie feiern? Ich liste meine schönsten Erinnerungen auf, nämlich die (aus meiner Sicht) besten zehn Folgen von sieben Staffeln Buffy, in chronologischer Reihenfolge:
Surprise / Innocence (Staffel 2, 13-14)
Eigentlich eine Doppelfolge... Buffy und Angel haben Sex, wodurch dieser seine Seele verliert und zum Psychopath wird. In der anschließenden Folge erkennt Buffy langsam, dass "ihr" Angel nicht mehr existiert, kann ihn nicht töten, aber verpasst ihm zumindest einen für die Zuschauer sehr befriedigenden Tritt in die Weichteile.
Das Ende der zweiten Staffel, in der man als Zuschauer die ganze Zeit erwartet, dass Buffy es irgendwie schaffen wird, Angels ursprüngliche Persönlichkeit wiederherzustellen und die Welt zu retten. Leider schafft sie nur eines davon. Das möglicherweise deprimierendste Staffelfinale aller Zeiten.
Earshot (Staffel 3, 18)
Eigentlich eine 08/15-Folge der dritten Staffel: Buffy kommt mit dem Blut eines Dämonen in Berührung und kann daraufhin Gedanken lesen. Dadurch erfährt sie, dass ein Schüler der Sunnydale High einen Anschlag plant... und findet dabei ihren unauffälligen Mitschüler Jonathan, der sich allerdings "nur" selbst töten will - weil ihn niemand leiden kann oder sich auch nur für ihn interessiert. Buffy verhindert den Selbstmord und hält ihm einen Vortrag:
You know what? I was wrong. You are an idiot. My life happens to, on occasion, suck beyond the telling of it. Sometimes more than I can handle. And it's not just mine. Every single person down there is ignoring your pain because they're too busy with their own. The beautiful ones. The popular ones. The guys that pick on you. Everyone. If you could hear what they were feeling. The loneliness. The confusion. It looks quiet down there. It's not. It's deafening.
Schöner kann man das eigentlich nicht sagen, und selbst heute bin ich noch versucht, andere auf diesen Monolog zu verweisen, wenn sie darüber jammern, von anderen nicht genug beachtet zu werden.
Something Blue (Staffel 4, 9)
Staffel 4 war, was die übergreifende Geschichte angeht, eigentlich kein großes Buffy-Highlight, enthält aber dennoch drei meiner Lieblingsfolgen. In dieser verzaubert Willow versehentlich ihre Freunde, was unter anderem dazu führt, dass Buffy und Spike, eben noch erbitterte Feinde, sich spontan miteinander verloben - zum Entsetzen ihres Umfelds. Ihr verliebtes Geplänkel ist sehr lustig, auf Youtube aber leider nur in diesem Miniclip zu finden. (oder mit Musik unterlegt)
Hush (Staffel 4, 10)
Hush ist meiner Meinung nach die beste Buffy-Folge überhaupt. Sie kommt fast völlig ohne Dialog aus, weil die bösen "Gentlemen" die Bürger Sunnydales ihrer Sprache beraubt haben. Anders als viele von Buffys Gegnern sind diese optisch wirklich gruselig, und die Episode ist auch für sich allein stehend eine schlüssige und schöne Geschichte zum Thema Kommunikation.
Superstar (Staffel 4, 17)
Wie "Something Blue" eher eine Comedy-Folge: Plötzlich ist Jonathan der große Held von Sunnydale, Buffy und ihre Gruppe sind seine ihm untergeordneten Freunde - und alle scheinen zu denken, es sei immer so gewesen. Natürlich steckt wieder ein Zauber dahinter. Selbst der Vorspann der Folge wurde kommentarlos so abgeändert, dass Jonathan die Hauptfigur war.
Staffel 5 war ursprünglich als letzte Buffy-Staffel geplant. Im Finale opfert sich Buffy, um sowohl die Welt als auch insbesondere das Leben ihrer Schwester Dawn zu retten. Ähnlich wie im Finale der zweiten Staffel, als Buffy ihre große Liebe Angel töten muss, fällt man als Zuschauer darauf hinein, dass in Serien und Filmen so häufig tragische Ereignisse als unausweichlich dargestellt werden, die dann doch irgendwie in letzter Minute abgewendet werden können. Anders hier: Das Unausweichliche bleibt unerwartet unabwendbar und Buffy stirbt.
In Staffel 6, die dann doch gedreht wurde, wird Buffy zurück ins Leben geholt, aber sie kommt damit nicht sonderlich gut zurecht. Das macht die übergreifende Geschichte ziemlich deprimierend, aber es gibt auch diese großartige Musical-Folge! Besonders schön sind die Miniszenen, in denen Autoren der Serie kleine Auftritte haben. Und etliche schöne Textstellen, wie Willows "I think this line's mostly filler". Hach!
Noch ein Highlight aus Staffel 6: Buffy wird wieder einmal von einem Dämon vergiftet, was dazu führt, dass sie Visionen bekommt, in denen sie sich in einer Nervenklinik befindet - seit sechs Jahren. Ihre beide Eltern leben noch, ihre Schwester Dawn existiert dagegen nicht. Buffy muss sich zwischen diesen beiden Wirklichkeiten entscheiden, und es bleibt letztlich offen, welche von ihnen echt ist - möglicherweise besteht die komplette Serienhandlung also aus den Visionen einer Schizophrenen.
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