Gesehen: Februar 2017
Man glaubt es kaum, ich habe schon wieder einen Kinofilm gesehen! Leider keinen der Oscar-Kandidaten oder -Gewinner, aber immerhin den stark beworbenen Passengers.
Kurz zum Inhalt: Jim (Chris Pratt) ist einer von 5000 Passagieren eines Raumschiffs, das Erdbewohner auf einen neuen Planeten bringt. Da die Reise 120 Jahre dauert, sind die Fahrgäste und auch die Crew in einem Kälteschlaf und sollen erst kurz vor der Ankunft aufgeweckt werden. Durch einen Unfall wacht Jim aber schlappe 90 Jahre zu früh auf - als einziger und ohne die Chance, wieder einzuschlafen. Nun steht ihm zwar ein luxuriöses Raumschiff mit vielen Annehmlichkeiten ganz für ihn allein zur Verfügung, aber er ist eben - ganz allein. Außerdem wird er die Ankunft auf dem Zielplaneten nicht mehr erleben.
Nun kommen wir zum großen Spoiler, den man im Filmtrailer nicht erfährt: Darin sieht es nämlich aus, als sei auch Aurora (Jennifer Lawrence) einfach so aufgewacht. Tatsächlich verliebt sich Jim aufgrund eines Videos in sie, hadert lange mit sich und weckt sie schließlich auf, als er die Einsamkeit nicht mehr erträgt. Aurora weiß das zunächst nicht und verliebt sich wie geplant in Jim. Durch einen Zufall findet sie später die Wahrheit heraus und ist verständlicherweise extrem wütend.
Letztlich erfahren aber beide den Grund für Jims Aufwachen, das Raumschiff wurde nämlich durch einen Meteor schwer beschädigt. Kurz erwacht noch ein Crewmitglied, das den beiden Zugang zu Raumschiffsbereichen ermöglicht, die Jim vorher nicht betreten konnte. Dann sind Jim und Aurora wieder auf sich gestellt, müssen zusammen arbeiten, um das Schiff und die 5997 Schlafenden zu retten (was sie natürlich schaffen), und Aurora verzeiht letztlich Jim.
Wie man meiner unenthusiastischen Inhaltsbeschreibung sicherlich entnehmen kann, konnte der Film mich nicht so recht begeistern. Nach dem Ansehen las ich, dass viele Kritiker den Umstand, dass Jim Aurora zwangserweckt und somit ihren Tod vor der Ankunft auf dem Zielplaneten verschuldet (und sie zusätzlich zu einem Leben mit ihm verurteilt) und dass sie ihm das verzeiht, für absurd und nicht tragbar halten. Nachvollziehen kann ich das, wobei ich vermute, dass sowohl das Aufwecken als auch das Verzeihen in der Realität gar nicht einmal unwahrscheinlich wären.
Mein Problem ist eher ein anderes: Irgendwie hatte ich mit mehr Humor oder mehr Ernsthaftigkeit gerechnet - ersteren in Bezug auf die Einsamkeit im Weltraum, letztere im Zusammenhang damit, was es wohl bedeuten mag, für den Rest seines Lebens zu zweit, und nur zu zweit, zu sein. Was man stattdessen bekommt, ist ein Actionfilm, nicht mehr. Dass er im Weltraum spielt, ist eigentlich von wenig Bedeutung.
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