Als vor zwei Jahren das Fashion Outlet Montabaur eröffnete, befand ich mich im Urlaub, und so passt es ganz gut, dass ich auch am kommenden Wochenende, wenn das Outlet mit viel Tamtam und neuen Sonderangeboten seinen zweiten Geburtstag feiert, nicht vor Ort sein kann. Nichtsdestotrotz habe ich es als Ortsansässige zwischendurch natürlich des öfteren besucht, und so nutze ich die Gelegenheit, ein kleines Fazit zu ziehen.
Bei der Eröffnung vor zwei Jahren standen noch einige Läden leer, und andere, wie etwa The Body Shop, Lindt, Converse und Tommy Hilfiger, waren lediglich angekündigt. Mittlerweile haben diese Geschäfte natürlich längst eröffnet, und weitere neue sind dazu gekommen. Dazu zählen etwa zuletzt Samsonite, Bench und Ravensburger, davor auch Joop!, Wellensteyn, Odlo, Columbia und Strellson. Letzteres Geschäft, eine Herrenmodekette, hat nicht nur dafür gesorgt, dass man im Outlet nun auch als Mann unter 50 etwas Tragbares finden kann (die anderen vorhandenen Herrengeschäfte wurden von Bekannten als "altherrenmäßig" eingestuft), sondern auch dafür, dass endlich das zweite große Ladengeschäft direkt am Outlet-Eingang vermietet ist (im anderen residiert schon seit der Eröffnung Nike). Niemals eröffnet hat dagegen das beim Outlet-Start ebenfalls angekündigte Birkenstock-Geschäft.
Nach meiner eigenen Zählung scheinen aktuell noch fünf Ladengeschäfte, allesamt klein, leer zu stehen, wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob sie eventuell bereits vermietet sind. Eines von ihnen war es definitiv: Die Jeansmarke True Religion eröffnete letztes Jahr einen Laden und schloss diesen irgendwann sang- und klanglos wieder - logisch, dass Ladenschließungen deutlich stiller stattfinden als die -eröffnungen. Es handelt sich aber auch bislang um die einzige.
Was den generellen Erfolg des Outlets angeht, kann ich diesen nur schlecht beurteilen. Die Betreiber geben sich viel Mühe, mit diversen Aktionen Kunden anzulocken, etwa mit
verkaufsoffenen Sonntagen, Abend-Events, Nikoläusen und Engeln in der Weihnachts- und Osterhasen (auch aus Schokolade) in der Osterzeit. Im letzten Herbst gab es ein Wochenende lang ein Foodtruck-Festival, in dessen Rahmen sich Imbisswagen von der Innenstadt (wo parallel der traditionelle Schustermarkt stattfand) bis zum Outlet zogen und so auch dem Versprechen nachkamen, die nach wie vor nicht gerade überlaufene Innenstadt in Aktionen mit einzubeziehen.
Während sich unter der Woche die Kundschaft in Grenzen hält, ist der Parkplatz am Wochenende stets voll, und die "Straße" zwischen den Geschäften voller Menschen. Aber kaufen diese auch genug, damit sich das Outlet rentiert? Bei Selbstläufern wie Nike bin ich davon überzeugt, dass sie gute Umsätze machen, bei weniger bekannten und doch hochpreisigen Ketten wie Schneiders Salzburg habe ich so meine Zweifel. Und wie viele Leute kaufen sich beim Outlet-Besuch wohl Bettwäsche (zwei Geschäfte) oder Töpfe (WMF)?
verkaufsoffenen Sonntagen, Abend-Events, Nikoläusen und Engeln in der Weihnachts- und Osterhasen (auch aus Schokolade) in der Osterzeit. Im letzten Herbst gab es ein Wochenende lang ein Foodtruck-Festival, in dessen Rahmen sich Imbisswagen von der Innenstadt (wo parallel der traditionelle Schustermarkt stattfand) bis zum Outlet zogen und so auch dem Versprechen nachkamen, die nach wie vor nicht gerade überlaufene Innenstadt in Aktionen mit einzubeziehen.
Während sich unter der Woche die Kundschaft in Grenzen hält, ist der Parkplatz am Wochenende stets voll, und die "Straße" zwischen den Geschäften voller Menschen. Aber kaufen diese auch genug, damit sich das Outlet rentiert? Bei Selbstläufern wie Nike bin ich davon überzeugt, dass sie gute Umsätze machen, bei weniger bekannten und doch hochpreisigen Ketten wie Schneiders Salzburg habe ich so meine Zweifel. Und wie viele Leute kaufen sich beim Outlet-Besuch wohl Bettwäsche (zwei Geschäfte) oder Töpfe (WMF)?
In die Kategorie "weniger bekannt und hochpreisig" fällt auch der Homewear-Laden Juvia, von dem ich mittlerweile erfahren habe, dass er das Projekt von Judith Dommermuth ist - der Ehefrau des United Internet-Gründers Ralph und Schwägerin des Outlet-Chefs Rainer Dommermuth. Hier muss man sich also wohl eher keine Sorgen machen, dass der Laden mangels Umsatz geschlossen werden könnte - was mich durchaus freut, denn zu den Outlet-Preisen kaufe ich die schönen und weichen Sweatshirts gerne.
Stichwort Dommermuth: Das Fashion Outlet wurde ursprünglich von einer niederländischen Firma, Stable, geplant, gebaut und auch in Betrieb genommen, diese ist allerdings mittlerweile komplett ausgestiegen und hat alles an die Betreiberfirma Fashion Outlet Montabaur Betreibergesellschaft mbH - geleitet von Rainer Dommermuth - übergeben. Und soeben sehe ich beim Nachrichten-Check, dass ein weiterer Betreiberwechsel ansteht: Ab August wird nun das Immobilienunternehmen Neinver die Zügel übernehmen. Diese Gruppe betreut aktuell 21 Center, weiß also sicherlich, was sie tut - aber warum die vielen Führungswechsel?
Beim ersten Geburtstag vor einem Jahr vermuteten Medien, Besucher- und Umsatzziele des Outlets seien nicht erreicht worden, angeblich seien statt angepeilten 2 Millionen Besuchern nur 1,6 da gewesen. Das könnte natürlich Anlass für die Niederländer gewesen sein, sich früher als geplant zu verabschieden.
Beim ersten Geburtstag vor einem Jahr vermuteten Medien, Besucher- und Umsatzziele des Outlets seien nicht erreicht worden, angeblich seien statt angepeilten 2 Millionen Besuchern nur 1,6 da gewesen. Das könnte natürlich Anlass für die Niederländer gewesen sein, sich früher als geplant zu verabschieden.
In meinem ersten Bericht über das Outlet ging ich auch auf das Thema Parken ein: Während Montabaur an sich nicht gerade unter Parkplatznot leidet, machte das neue Outlet die Parkplatzssuche stellenweise zum Problem, denn in Bahnhofsnähe konkurrierten die Schnäppchenjäger mit den Bahnpendlern um das knappe Angebot an kostenlosen Parkplätzen. Der riesige Parkplatz des Outlets wurde, da er Geld kostete, von vielen Besuchern gemieden. Mittlerweile haben die Betreiber hier nachgegeben: Die ersten vier Stunden Parken sind dauerhaft kostenlos, und mehr Zeit wird kaum jemand brauchen, um sich im Fashion Outlet in Ruhe umzusehen.
Das Outlet ist für Montabaur sowohl als Einkaufsmöglichkeit als auch als Arbeitsplatzquelle zweifellos eine Bereicherung. Es bleibt also zu hoffen, dass die Umsätze gut genug sind und dass die dritte Betreiberfirma attraktive Mieter für die letzten leeren Geschäfte findet.