Gesehen: Februar 2019

by - März 12, 2019



The Umbrella Academy haben im Februar sicherlich einige auf Netflix gesehen - die Serie ist mit Ellen Page, wurde heftig beworben und dreht sich um Superhelden - was könnte da schon schief gehen?

Die Protagonisten der Serie, die auf einem Comic beruht, sind alle am selben Tag 1989 geboren worden - von Frauen, die vor diesem Tag überhaupt nicht schwanger waren. Der exzentrische Milliardär Reginald Hargreeves reist durch die Welt und kauft sieben von ihnen und adoptiert sie, eine Vaterfigur ist er aber nie für sie: Statt Namen gibt er den Kindern Nummern und baut einen Roboter, der als ihre Mutter agiert - und den Kindern mit der Zeit echte Namen gibt, nämlich Luther, Diego, Allison, Klaus, Number Five, Ben und Vanya.

Alle Kinder bis auf Vanya haben übernatürliche Fähigkeiten, und Hargreeves macht sich daran, diese zu erforschen und die Kinder für deren Einsatz zu trainieren. Während man zu Beginn den Eindruck gewinnt, Hargreeves habe einfach gerne seine eigene Armee kleiner Superhelden haben wollen, zeigt sich später, dass er womöglich ein konkreteres Ziel hatte.

Das lieblose Umfeld, in dem die Kinder aufwuchsen, führt dazu, dass alle nach und nach ihr Zuhause verlassen haben. Number Five ist bereits als Dreizehnjähriger durch einen misslungenen Zeitsprung verloren gegangen (weshalb er auch nie einen anderen Namen bekam), Ben ist aus ungeklärten Gründen verstorben, aber immer noch ein ständiger Begleiter von Klaus, dessen Fähigkeit darin besteht, mit den Toten kommunizieren zu können. Luther hat sich als einziger nicht mit dem Vater überworfen und dessen Motive nie hinterfragt, wurde aber von diesem auf den Mond geschickt. Vanya hat sich als einzige Schwester ohne Superkräfte stets ausgestoßen gefühlt und ein Buch über die Familie veröffentlicht, was diese ihr übel nimmt.

Erst der überraschende und mysteriöse Tod des Stiefvaters führt die Geschwister wieder zusammen und wirft die Frage auf, was nun von ihnen erwartet wird. Number Five kehrt nun endlich aus der Zukunft zurück, hat immer noch den Körper eines Dreizehnjährigen (iist aber innerlich eher 55) und wird von mysteriösen Killern verfolgt.

Mehr sollte ich vermutlich nicht verraten, denn die Serie zehrt stark davon, dass man beim Zuschauen eben nicht alles schon weiß. Aber wie gefiel sie mir nun?

Das Thema um unglückliche Superhelden erscheint mir mittlerweile als etwas strapaziert, aber zumindest sind den Autoren einige Kräfte eingefallen, die ich so noch nicht kannte, und die Dysfunktionalität dieser Familie ist ebenfalls beeindruckend. Gut, Jessica Jones ist auch kein glücklicher Mensch, aber immerhin hat sie nicht noch sechs Geschwister, mit denen sie sich streiten kann. Gelegentlich hätte ich mir dennoch gewünscht, dass die Handlung etwas schneller voran schreitet.

Autor der Comicvorlage von 2008 ist übrigens Gerard Way, Sänger von My Chemical Romance.  Die Comicserie verfügt bereits über drei "Staffeln", eine vierte wird voraussichtlich noch erscheinen - genug Material also, auch die Fernsehserie fortzusetzen - und das Ende der Serie lässt definitiv Platz für eine weitere Staffel.


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