Fleischeslust: Rügenwalder Veganes Mühlen Steak Typ Rind
Ende 2017 gab es hier die letzte Produktvorstellung aus dem Bereich "Ersatzprodukte". Ich habe die Serie nie bewusst eingestellt, aber der Markt hat sich deutlich verändert: Im Supermarkt gibt es fast nur noch die Produkte von Rügenwalder Mühle, Valess und manchmal auch Like Meat oder Quorn. Kleinere Firmen wurden teils aus dem Markt gedrängt, teils sind sie nur noch im Biosupermarkt erhältlich. Es gibt also einfach nicht mehr viel vorzustellen...
...außer natürlich, Rügenwalder selbst wirft etwas Neues auf den Markt. Der Hersteller versucht mehr und mehr, in die vorhandene, offensichtlich erfolgreiche vegetarische Produktpalette auch vegane Produkte zu integrieren - beispielsweise gibt es seit kurzem auch eine vegane "Schinkenspicker"-Sorte, was ich sehr begrüße (auch, wenn ich dennoch so gut wie nie ein "Wurstbrot" esse).
Aktuell gibt es nun drei neue vegane "Fleischprodukte", nämlich das in diesem Beitrag vorzustellende, sperrig benannte "Mühlen Steak Typ Rind", außerdem ein Geschnetztltes "Typ Hähnchen" und ein paniertes Mühlen Filet "Typ Hähnchen". Die beiden letztgenannten kann ich mir recht gut vorstellen, ohne sie probiert zu haben, denn es gibt bereits ähnliche Produkte auf dem Markt. Aber ein veganes Rindersteak? Als mein Freund mir aus dem Supermarkt schrieb und mich fragte, ob ich es probieren möchte, antwortete ich sofort mit "Ja" - und erhielt die wenig Mut machende Antwort "Du weißt ja auch nicht, wie es aussieht!".
Tatsächlich sieht das "Steak" in der Verpackung ziemlich gruselig aus. Mit echtem Fleisch lässt sich diese rote Masse nicht verwechseln, am ehesten vielleicht mit einem Hacksteak. Und während das angebratene Steak auf der Rügenwalder-Website geradezu erschreckend echt wirkt, veränderte es sich bei uns Zuhause durch das Anbraten nur marginal (gut, eine Grillpfanne hätte möglicherweise geholfen).
Kommen wir aber zum Wichtigen, dem Geschmack. Dieser ist... schwierig zu beschreiben. Nicht umsonst sind die erfolgreichsten und etabliertesten Fleischersatzprodukte entweder Würstchen (leicht nachzuahmende Konsistenz) oder Schnitzel (die Panade lenkt von der Textur des Inhalts ab). Bei einem "nackten" Steak kann man wenig verbergen, und es käme beim Essen wohl niemand auf die Idee, echtes Fleisch auf dem Teller zu haben. Andererseits ist die Konsistenz schon auch "fleischig" und deshalb ein bisschen unheimlich. Insgesamt fand ich das Geschmackserlebnis schwer beschreibbar und auch nicht wirklich positiv. Ich war in der Lage, die beiden kleinen Steaks aufzuessen, würde sie aber nicht nochmals kaufen.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich mit einem veganen Steak, dass näher ans Original hernkäme, wohl auch meine Probleme hätte: Es symbolisiert einfach Weniges so sehr "totes Tier" wie ein Steak auf dem Teller, oder?
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