Neulich bei der Nacht der Farben

by - Oktober 21, 2019



Im März bekam mein Freund zum Geburtstag von seiner Schwester die Teilnahme an einem Event namens "Nacht der Farben" geschenkt, das irgendetwas mit Malen zu tun hatte. Nachdem er der deutlich kreativere von uns beiden ist, erschien mir das passend, und ich machte mir wenig Gedanken zum Thema - bis ich zu meinem eigenen Geburtstag ebenfalls ein Ticket geschenkt bekam und das Event für uns alle auch gleich am nächsten Abend stattfinden sollte.

Das war vielleicht auch ganz gut so, denn der kurze Zeitraum ließ mir wenig Zeit, mir Sorgen zu machen. Als Kind und Jugendliche habe ich zwar durchaus gerne am Kunstunterricht teilgenommen und einst in meiner (Schul-)freizeit einen Aquarellmalkurs an der Volkshochschule belegt. Aber all das ist lange her, und genau wie die Handschrift darunter leidet, dass man sehr wenig schreibt, sind meine einstigen Zeichenkünste nicht mehr wirklich vorhanden.



Das Event an sich fand an der Universität Koblenz statt. Die Veranstalterin, eine junge Frau, die außerdem als Künstlerin und Social Media Managerin tätig ist, hat einen kleinen Raum angemietet, in dem sich jeweils eta 12 Teilnehmer für drei Stunden versammeln. Das medium des Abends heißt Alcohol Inks, Farben, die sich - genau - in Alkohol auflösen. Alle Teilnehmer erhalten ein Blatt Spezialpapier, ein bis zwei Farben ihrer Wahl und eine Pipettenflasche mit Alkohol. Mit letztgenanntem befeuchtet man das Papier - ähnlich wie beim Aquarellmalen mit Wasser - und spritzt anschließend ein wenig Farbe auf, die man mit Pusten oder einem Strohhalm verteilen kann. Je nach Verteilung nimmt der Farbklecks unterschiedliche Schattierungen an, und durch das Betropfen mit zusätzlichem Alkohol kann man sein Erscheinungsbild im Nachhinein weiter verändern.


Das Ganze ist kinderleicht und erfordert kein Zeichentalent, jegliche Vorab-Sorgen meinerseits wären also ohnehin überflüssig gewesen. Allerdings sammelt man beim Erstversuch eben auch Erfahrungen, während das eigene Kunstwerk entsteht. Das erklärt sicherlich auch, dass mehrere Besucherinnen (es waren beinahe ausschließlich Frauen da) zum zweiten Mal dabei waren. Es hätte auch die Möglichkeit bestanden, gegen eine Zusatzgebühr auch am selben Abend noch ein zweites Bild zu kreieren - allerdings nahm diese bei unserem Besuch niemand in Anspruch, weil alle lange und konzentriert an ihrem Ursprungsbild werkelten.

Hier mein Bild im Laufe des Abends:









Auch wenn alle entstehenden Werke abstrakt waren, zeigte sich schnell, dass man mit den Farben und Effekten extrem unterschiedliche Effekte erzielen kann. Während auf meinem eigenen Bild ziemlich klar überhaupt nichts außer Farben und Mustern zu sehen ist, wirken andere so, als sollte vielleicht doch etwas dargestellt werden, das nur nicht ganz zweifelsfrei zu identifizieren ist. Natürlich führen auch unterschiedliche Farben und der Einsatz von Gold oder Silber zu sehr variierten Ergebnissen.

Nachdem ich selbst zunächst mit der Farbe rot eingestiegen war, zeigte sich bei meinen Klecksen schnell, dass sie wirkten, als hätte ich zu viel Dexter gesehen. Der zusätzliche Einsatz von blau ließ diesen Eindruck zum Glück verschwinden und ich war letztlich recht zufrieden mit meinem Bild.

Zuletzt konnte man noch einen Rahmen für sein Kunstwerk erwerben. So sahen unsere Bilder dann am Ende aus:




Mir hat die Nacht der Farben viel mehr Spaß gemacht, als ich ursprünglich erwartet hätte, und ich glaube, dass alle Teilnehmerinnen nach den drei Stunden sehr zufrieden mit ihren Werken nach Hause gingen.

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