Neulich als ich meditierte (1): Headspace

by - Juni 14, 2020



Vor etwa fünf Jahren sah ich einmal eine Dokumentation im Fernsehen, in der gezeigt wurde, wie ein Gehirn nach der Meditation aussieht. Dazu wurde erklärt, dass Meditation quasi einen "Neustart" des Gehirns auslöst und man im Anschluss Sinneseindrücke deutlich unvoreingenommener erleben könne. Bis dahin hatte ich mich nie sonderlich für das Meditieren interessiert, aber die Idee, dass diese zu physischen Änderungen im Gehirn führen kann, faszinierte mich - und da ich mich selbst häufig als unkonzentriert und unaufmerksam wahrnahm, wollte ich das auch können.

Gleichzeitig hörte ich von einer Smartphone-App, die den Zugang zu Achtsamkeitsmeditation erleichtern sollte: Headspace. Das Programm bestand hauptsächlich aus Audiodateien mit geführten Meditationen, die, je weiter man in dem "Kurs" voranschritt, um so länger wurden. Los ging es mit "Take 5", einem Wochenkurs aus 5-Minuten-Sequenzen, für den Zugang zu den anschließenden Kursen musste man dann bezahlen. Ich leistete mir das Jahres-Abonnement und blieb eine ganze Weile lang bei der Stange - allerdings, ohne, dass ich bei mir selbst irgendwelche Veränderungen bemerkt hätte. Letztlich gab ich dann wieder auf.


Mittlerweile ist die Erfiolgsgeschichte von Headspace weiter gegangen. Inzwischen gibt es die App auch auf Deutsch und in vielen weiteren Sprachen, und einige Unternehmen bieten sie ihren Angestellten mittlerweile als Firmenmitgliedschaft an.

Ich selbst bin in letzter Zeit auch wieder zum Thema Meditation zurück gekehrt, nicht zuletzt, weil mich alle Unsicherheiten rund um das Coronavirus sehr gestresst haben und ich nach einem Weg suchte, nicht immer wieder in Gedankenschleifen zu geraten, in denen es um potenzielle Ereignisse geht, an denen ich aktuell sowieso nichts ändern kann. Das ist nämlich ein Aspekt von Meditation, den ich bei meinen ersten Versuchen gar nicht begriffen hatte (was vielleicht auch das Scheitern erklärt): Dass es sich nicht einfach um eine "Beruhigungskur" für den Geist handelt, sondern eher um eine Trainingseinheit, in der man nach und nach lernt, die eigenen Gedanken bewusster zu lenken.

Da der Markt run um Meditations-Apps zwischenzeitlich auch ganz schön gewachsen ist, habe ich mir gleich eine Handvoll Apps angesehen, die ich hier nach und nach vorstellen möchte. Und da ich Headspace bereits kenne, fange ich hiermit an:

Über Headspace:

Headspace gibt es seit 2010. Hier spricht der Gründer - in der englischen Version - selbst: Der Brite Andy Puddicombe ist ein ehemaliger buddhistischer Mönch und leitet die Hörer bei den meisten Meditationen mit seiner freundlichen Stimme an. Headspace ist allerdings auch komplett auf Deutsch nutzbar. Die App ist neben Calm die beliebteste Meditations-App weltweit und hat über 30 Millionen Nutzer.

Was bietet die App? 

Der Leistungsumfang besteht in Meditation zu spezifischen Themen, außerdem gibt es einen speziellen "Einschlafbereich" mit Meditationen, die einen in den Schlaf gleiten lassen sollen. Headspace bietet besonders viele Kurseinheiten, die nach und nach aufeinander aufbauen, so dass die Nutzer mit der Zeit immer länger meditieren können. Die Sessions lassen sich für unterwegs herunterladen. Viele Meditationen kann man zudem zeitlich anpassen (5 bis 15 Minuten). Auch wenn es zu vielen unterschiedlichen Themen Sessions gibt, laufen diese letztlich immer sehr ähnlich ab.

Extras: 

In der Headspace-App findet man zahlreiche animierte Erklärvideos zu Meditationsthemen wie “auf Ablenkungen reagieren”.

Besonders geeignet, wenn… 

...man es gerne ruhig mag und sich hinsichtlich der Meditationszeit langsam steigern möchte.

Kosten:

7 Tage kostenlos, dann € 57,99 / Jahr (oder € 12,99 / Monat)

Kostprobe: 

Es gibt zahlreiche Kostproben auf Youtube. Außerdem ist aktuell als Reaktion auf das Coronavirus der App-Bereich "Finde Ruhe im Chaos" kostenlos nutzbar.

Mein Fazit:

Ich mag das putzige Design der App, aber die einzelnen Meditationen erscheinen mir arg ähnlich zueinander - egal, was nun das aufgestülpte Thema ist, nach wenigen Minuten soll man doch wieder auf seinen Atem achten - was als Meditationstechnik natürlich absolut legitim ist, aber ein wenig Abwechslung wäre schon schön.

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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