Der große Schokoladentest (40): Utopick

by - November 20, 2020



Wahnsinn, ich bin bei Teil 40! Und fast ebenso überraschend: Obwohl ich ja mittlerweile reichlich Schokoladen aus den verschiedensten Preissegmenten und Ländern probiert habe, begegne ich immer wieder welchen, die mir neu und "anders" erscheinen. Utopick gehört dazu.



Zum Produkt

Paco Llopís entstammt einer spanischen Konditorenfamilie, studierte selbst aber erst Fotografie, bevor er 2015 gemeinsam mit seiner Frau Juana sein Unternehmen gründete. Herausgekommen ist eine ethisch produzierte Bean-to-Bar-Schokolade, die noch dazu ganz besonders schön designt wurde.

Originalität

Utopick hat als Markenlogo ein Papierschiffchen, und diese Idee zieht sich durch das ganze Produkt: Die Tafeln haben Papierhüllen, die an Origami erinnern, und auch die Folie im Inneren ist "anders" gefaltet. Die enthaltene Schokoladentafel greift schließlich das Dreicksmotiv von Schiffchen und Verpackung erneut auf. Die Falttechnik der Papierverpackung hat übrigens auch einen durchaus praktischen Zweck, denn sie lässt sich einfach öffnen und ordentlich wieder verschließen.

Dieses Design bezieht sich aber nur auf die Bean-to-Bar-Produktlinie mit 11 Sorten, darüber hinaus gibt es auch noch "Recetas originales" mit 18 Geschmacksrichtungen - diese Tafeln sind gemustert, als wäre sie in Geschenkpapier eingewickelt, und sind, anders als der Großteil der Bean-to-Bar-Reihe, meistens aromatisiert.

De Auswahl der hübschen Tafeln ist also recht groß, zusätzlich gibt es noch ein Tafelsegment namens "Sweet Words" mit eingeprägten Worten, etwa "Best teacher ever!" und mit Anisschnaps gefüllte Pralinen. 9/10


Nachhaltigkeit

Utopick hatte von Anfang an den Anspruch, mit den eigenen Schokoladenprodukten die Welt fairer zu machen. Den Kakao beziehen die Hersteller über die Initiative Uncommon Cacao. Von Biozutaten lese ich allerdings nichts. 4/5

Zutatenqualität

Ich habe eine "pure" und eine aromatisierte Tafel probiert. Die erste e nthält nichts außer Kakaobohnen, Kakaobutter und Zucker, bei der aromatisierten kommen die Geschmackszutaten dazu, aber auch nur diese. 9/10

Preis / Leistung

Eine 70-Gramm-Tafel kostet zwischen 7,20 und 7,50 Euro, das ist schon eine Ansage. Aber immerhin handelt es sich um eine faire Bean-to-Bar-Schokolade eines Kleinunternehmens. 3/5



Geschmack

Ich habe zwei Tafeln zum Testen, nämlich zum einen die 70% Kakao Sierra Nevada (Colombia) und zum anderen die 56% Kakao Gin and Tonic - letztere ist eine Milchschokolade  und ebenfalls Bean-to-Bar, hergestellt mit Kakao aus Nueva Guinea in Nicaragua.

Die Sierra Nevada, die 2019 bei den International Chocolate Awards EMEA eine Silbermedaille erhalten hat, schmeckt mir sehr gut. Wie immer kann ich wenig hilfreiche Aussagen zu den genauen Geschmackskomponenten machen, aber mir gefällt die dunkle und überraschend süße Schokolade ausgesprochen gut. 12/15

Was nun Gin and Tonic betrifft... ich trinke sehr gerne Gin Tonic und andere Gin-basierte Cocktails, käme aber nie auf die Idee, diese mit Schokolade zu genießen. Das eine ist bitter-zitronig, das andere süß und weich. Und nachdem der Geschmack der Schokolade, die mit Zitrone und Wacholderbeeren aromatisiert wurde, durchaus authentisch ist, war das erste Stückchen ein Schock. Mittlerweile habe ich mich erholt und finde die Schokolade ganz ok, ein echter Fan dieser doch sehr eigenwilligen Komposition werde ich aber sicher nicht. Andere sehen das anders, denn auch diese Sorte ist preisgekrönt. 7/15

Gesamturteil

Wenn man den Geschmack außer Acht lässt, schneidet Utopcik mit 25 von 30 Punkten sehr ordentlich ab. Die Gesamtpunktzahl liegt dann für die 70% Kakao Sierra Nevada (Colombia) dann bei 37 von maximal 45 Punkten , die Gin Tonic schneidet mit 32 Punkten durchaus mäßiger ab - was schade ist, denn ich denke, dass Utopick viele Tafeln im Angebot hat, die mich mehr begeistern könnten, und Design und Gestaltung sind einfach wunderschön.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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