Der große Schokoladentest (99): Theo & Philo
Schon vor zwei Jahren stöberten mein Freund und ich an einem Wochenende im Internet in den Listen preisgekrönter Schokoladen und stießen dabei auf die philippinische Marke Theo & Philo, die einige Auszeichnungen erhalten hatte. Wir stöberten uns durch die Website und suchten uns einige Tafeln aus, die auch gar nicht einmal so teuer waren. Allerdings musste man, um die Kosten für den internationalen Versand zu erfahren, eine Mail schicken. Das taten wir und erkundigten uns. Die Antwort kam prompt: Der Versand von vier Tafeln Schokolade von den Philippinen nach Deutschland würde knappe 65 US-Dollar kosten.
Damit war das Thema Theo & Philo erst einmal erledigt, ich bekam dann aber zu Weihnachten zwei Tafeln geschenkt, die mein Freund natürlich nicht direkt im Ursprungsland bestellt hatte.
Zum Produkt
An die Philippinen denkt wohl kaum jemand als Schokoladen-Herkunftslans. Gründer Philo Chua lebte eine Zeitlang in den USA und lernte dort edle Schokoladen kennen - was ihn motivierte, selbst welche in seinem Heimatland zu produzieren, wo bis zu diesem Zeitpunkt zwar Kakao angebaut, jedoch keine Schokolade hergestellt wurde.
Chua nannte sein Unternehmen Theo & Philo - der erste Teil des Namens wurde dabei vom Namen des Kakaostrauchs, Theobroma Cacao, abgeleitet. Die ersten Schokoladen kamen 2009 auf den Markt.
Originalität
Als erster Mensch überhaupt auf den Philippinen Schokolade herzustellen ist schon einmal ziemlich originell. Die Schokoladentafeln von Theo & Philo sind zudem die wohl schönsten, die ich bislang gesehen habe. Die Tafeln sind alle mit unterschiedlichen, sehr dekorativen Tiermustern verziert.
Die Geschmacksrichtungen sind mehrheitlich ungewöhnlich, es gibt etwa "Dark Chocolate with Black Sesame, Cashew & Pili (Pili ist eine südostasiatische Nuss)" oder eine Milchschokolade "Adobo" mit Sojasauce und schwarzem Pfeffer.
Neben Schokoladentafeln werden auch Trinkschokoladen, Aufstriche und dragierte Nüsse angeboten. 10/10
Nachhaltigkeit
Theo & Philo verarbeitet nur Kakao von den Philippinen und bezahlt nach eigenen Angaben dafür faire Preise dafür. Zusätzlich stellt man für den eigenen Betrieb gezielt Personen aus den ärmsten Regionen des Landes ein, lernt diese an und bezahlt sie angemessen für ihre Arbeit. Außerdem spendet man für verschiedene soziale Projekte. 5/5
Zutatenqualität
Preis / Leistung
Geschmack
Ich konnte zwei Sorten probieren:
Die Sorte "Barako Coffee" musste sein, denn die Verpackung ist mit kleinen Katzen dekoriert. Barako-Kaffee ist eine Sorte, die auf den Philippinen angebaut wird und ein ausgeprägtes Aroma hat. Barako bedeutet in der Landessprache wörtlich "Hengst", der Kaffee wird meist stark geröstet und schwarz serviert. Nun, und so schmeckt die Schokolade auch. Beim Probieren dachte ich zunächst, es handele sich um eine weiße Schokolade, deren braune Farbe allein durch den Kaffee käme, aber es ist auch Kakao enthalten - geschmeckt habe ich diesen aber nicht. Und leider konnte mich auch der Kaffeegeschmack nicht begeistern. Zudem ist die Konsistenz unangenehm. 5/15
Besser lief es mit der anderen Sorte "65% Dark Chocolate with Mango, Chili and Cacao Nibs". Eine dunkle Schokolade, bei der ich alle Komponenten gut schmecken konnte, und der die zugesetzten Nibs ein angenehmes Mundgefühl geben. Frucht und Schärfe ergänzen sich gut. 10/15
Gesamturteil
Die Schokoladen von Theo & Philo erreichten bei mir in den objektiv bewertbaren Kategorien stolze 27 von maximal 35 Punkten. Zieht man den Geschmack hinzu, landet die Sorte "Barako Coffee" bei 32 und "65% Dark Chocolate with Mango, Chili and Cacao Nibs" bei 37 Punkten.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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