Nicht gekauft wurden in meinem Haushalt am 31. August Oasis-Tickets: Die Gallagher-Brüder hatten wenige Tage zuvor ihre (leidliche) Versöhnung bekannt gegeben, die es ihnen ermöglicht, nächstes Jahr einen Haufen Konzerte zu geben. Angekündigt wurden bislang insgesamt 17 in Großbritannien und Irland, dazu kommen wohl noch weitere außerhalb Europas, zu denen es noch keine Details gibt.

Nun sind oder waren Oasis die Lieblingsband meines Freundes. Als wäre das nicht genug, hat er Anfang des Jahres eine Rangliste erstellt, welche Künstler er gerne 2024 live sehen würde, und auf dieser die streitsüchtigen Brüder aus Manchester auf Platz 1 gesetzt - dabei bestand damals natürlich noch keinerlei Aussicht, dass es überhaupt wieder Auftritte geben würde (der letzte hatte 2009 stattgefunden). Das änderte sich mit der überraschenden Ankündigung Ende August.

Der Vorverkauf sollte am 31. um 10 Uhr beginnen, für England waren dabei drei Websites zuständig. Ticketmaster, Seetickets und Gigs and Tours. Es war empfohlen worden, die Websites bereits lange vor Verkaufsstart zu öffnen, bei Bedarf ein Nutzerkonto zu erstellen und mit diesem bereits angemeldet zu sein.

In den wenigen Tagen vor dem Verkaufsstart hatten wir uns schon einmal nach Hotels an den Auftrittsorten London, Manchester, Edinburgh und Cardiff umgesehen - mit ernüchternden Ergebnissen. Allein die Ankündigung der Auftritte hatte dazu geführt, dass es in allen Städten außer London quasi keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr gab. Immerhin in der Hauptstadt gelang es mir aber noch, relativ bezahlbare Hotelzimmer zu reservieren - entsprechend wollten wir uns auch vorrangig um Tickets für die Wembley Arena bemühen.

Große Hoffnung hatten wir in keinem Fall, im zu erwartenden Ansturm erfolgreich zu sein. Allein die Ankündigung im Oasis-Newsletter für dessen Empfänger, man könne sich im Rahmen einer Verlosung um einen Presale bewerben, ließ meinen Optimismus ein kleines bisschen sprießen - doch weder mein Freund noch ich hatten mit unserer Teilnahme Erfolg.

Und so saßen wir am Samstag mit all den anderen Leuten zum Verkaufsstart an unseren Computern. Meine Anmeldungen auf den Verkaufsseiten brachten mir rein gar nichts, weil Ticketmaster mich plötzlich für einen Bot hielt, so dass ich den Browser wechseln musste. Letztlich bekam ich nichts zu sehen außer der Warteschleife, diversen Anmeldefenstern und Fehlermeldungen - dann war der Vorverkauf beendet. Wegen der chronischen Überlastung der Verkaufswebsites zog sich diese nervige Hängepartie bis in den späten Nachmittag.

Es erübrigt sich fast, zu erwähnen, dass bereits mit dem Fan-Presale Tickets auf Plattformen wie eBay aufgetaucht sind, die astronomische Preise aufrufen - also noch astronomischere als das im regulären Vorverkauf ohnehin der Fall war. Bleibt abzuwarten, ob sich die Gallaghers überhaupt bis zum nächsten Sommer vertragen.