Nach längerer Schokoladentest-Pause musste ich feststellen, dass ich die Schokoladen des italienischen Bean-To-Bar-Herstellers offenbar zwar vor einiger Zeit probiert, aber nie darüber geschrieben habe! So kann das natürlich nicht bleiben - zum Glück hatte ich die Tafeln nicht komplett aufgegessen, so dass ich noch einmal nachtesten konnte.
Zum Produkt
Das Unternehmen aus Mailand besteht seit 2012, Gründerin Pia Rivera hat ecuadorianische Wurzeln. Die Firmenwebsite wird geziert von dem Leitspruch: "Gute Schokolade kann man nur aus gutem Kakao herstellen. Man muss einfach nur den Mut dazu aufbringen." Arunttar bedeutet dann auch in der Sprache des Amazonas-Urvolks der Shuar "Mut".
Pia Rivera ist tief in den Anbauprozess und die Verarbeitung der Kakaobohnen, die sie für ihre Rezepte verwendet, involviert, ebenso natürlich auch in die Herstellung der bio-zertifizierten Produkte. Die Schokoladen sind in verschiedenen Kollektionen gebündelt: "Uncommon" bezeichnet Taflen aus besonders kleinen Chargen, bei denen jeweils die Kakaobutter der verwendeten Bohnen enthalten ist. Auf den jeweils dunklen Schokoladen mit hohem Kakaoanteil ist jeweils eine Kakaosorte sowie ein Ernetejahr angegeben.
"Cultivars"-Schokoladen sind "normale" Herkunftsschokoladen, ebenfalls aus genau angegebenen Kakaosorten und mehrheitlich dunkel mit einem Kakaogehalt über 70 Prozent. Eine Milch- und eine weiße Schokolade sind ebenfalls dabei.
Die von mir meist besonders geschätzten Schokoladen mit Geschmackszutaten findet man in der Kategorie "Italian Life Style" - und in der Tat werden in Italien beliebte Geschmacksrichrtungen wie Pistazie, Gianduja oder Caffé Latte angeboten, aber auch ungewöhnlichere Geschmacksrichtungen wie "Biancomangiare", eine weiße Schokolade mit Mandeln und Zitrone - und ohne Milch.
Unter "Gesichter der Welt" schließlich findet man wiederum mehrheitlich dunkle Schokoladen mit hohem Kakaoanteil, wobei auf den Tafeln Portraits von Personen aus der Kakao-Lieferkette abgebildet sind.
Originalität
Das Produktsortiment von Aruntam ist nicht ausufernd riesig, aber auch nicht klein (14 Sorten allein in der "italienischen" Kollektion), gerade auch, wenn man Interesse daran hat, verschiedene Kakaosorten zu probieren. Die Pappaschuber sind sehr schön und edel gestaltet, und die Schokoladentafeln an sich sind sehr schön geprägt - sie haben sowohl glänzende als auch matte Stellen, die ein Muster ergeben. So etwas hatte ich noch nie gesehen. 9/10
Nachhaltigkeit
Das Unternehmen hat sich gleich für eine ganze Auswahl von Siegeln zertifizieren lassen, sowohl, was Bio-Qualität als auch fairen Handel betrifft. Die Website des Unternehmens erläutert im Bereich "Unsere Werte" zudem die eigene Beziehung zu den Kakaoproduzenten. 5/5
Zutatenqualität
Die Schokoladentafeln enthalten nichts über die erwartbaren Zutaten hinaus, als Emulgator kommt Bio-Sonnenblumenlecitin zum Einsatz. 10/10
Preis / Leistung
Geschmack
Ich hatte zwei Testtafeln geschenkt bekommen, beide aus der "Italian Life Style"-Reihe: Dark Pistacchio und Caramello.
"Dark Pistacchio" hat einen Kakaoanteil von 60% und enthält neben fein gemahlenen Pistazien, die in der textur nicht zu spüren sind, auch Fleur de Sel aus Bali, das eine deutliche Salznote einbringt. Mir schmeckte die Schokolade sehr gut, und endlich einmal konnte ich die enthaltenen Pistazien auch schmecken! 13/15
"Caramello" ist eine karamellisierte weiße Schokolade, wie ich sie schon einige Male probieren durfte, am besten bislang von Summerbird. Auch diese Version hat mir sehr gut geschmeckt und hatte ebenfalls eine Salznote. 12/15
Gesamturteil
Ich finde die Schokoladen von Aruntam toll! 27 Punkte erreichen sie in den allgemeinen Kategorien, inklusive Geschmack ergibt das sehr gute 39 Punkte für die Sorte Caramello und 40 für die Pistacchio.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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