Netflix hat Ende Mai Dept. Q veröffentlicht, eine Crime-Serie, die auf Romanen von Jussi Adler-Olsen basiert. Die Handlung wurde in der Verfilmung von Dänemark nach Edinburgh verlegt und erzählt den ersten Band der Buchserie in neun Folgen. Die Handlung ist offensichtlich auf eine weitere Staffel angelegt - ob Netflix diese auch angeht, steht aber noch nicht fest.
Hauptfigur von Dept. Q ist Carl Morck, ein Polizist, der bei einer Routineüberprüfung eines Hauses schwer verwundet wurde. Sein ebenfalls anwesender Kollege und Freund James ist seit dem Einsatz querschnittsgelähmt und stark depressiv, der dritte anwesende Polizist kam uns Leben.
Morck ist seinen Kollegen gegenüber ohnehin als arrogant und unfreundlich bekannt, als er nun auch noch traumatisiert ist, möchte endgültig niemand mehr mit ihm zusammenarbeiten - er bekommt eine eigene Abteilung, die sich mit ungelösten Fällen beschäftigen soll. Zur Seite steht ihm ein Büroangestellter aus Syrien, Akram, für den ebenfalls niemand Verwendung hat. Dieser wählt auch den ersten Fall der Abteilung aus, den einer vor vier Jahren verschwundenen Staatsanwältin.
Mit der Zeit gesellt sich auch James zu dem Team, der durch das bearbeiten des Falls etwas neuen Lebensmut schöpft, außerdem schließt sich eine weitere Polizistin der Gruppe an, Rose, die nach einem traumatisierenden Ereignis ebenfalls keinen Platz mehr in regulären Außenteams bekommen hat.
Vieles an Dept. Q kam mit bekannt vor, weil man es einfach schon sehr oft gesehen hat: Speziell der durchaus unsympathische, aber eben auch schlaue und irgendwie dann doch ganz nette Morck erinnert mich gleich an eine ganze Reihe anderer Protagonisten (Sherlock in weniger genial, House als Polizist, Jackson Lamb aus Slow Horses minus Köpergeruch). Speziell in skandinavischen Krimis sind gebrochene Ermittler ja auch eher Regel als Ausnahme.
Sehr gut gefiel mir allerdings die ganze Optik der Serie - alle Büros, die Stadt Edinburgh, die deprimierende Insel, von der die Verschwundene stammte - all das war gut gemacht und schön anzusehen. Und dann ist da noch die Geschichte selbst, die einfach spannend gemacht ist und mit mindestens zwei überraschenden Wendungen aufwarten konnte.
Insgesamt fände ich es also durchaus erfreulich, wenn Netflix sich zu einer Fortsetzung entschließen könnte.
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