Zurzeit kann man bei Last.fm sein eigenes Musikfestival zusammenstellen und dabei in Wettbewerb mit anderen Mitgliedern treten. Dabei geht es aber nicht etwa darum, das schönste Line-Up zusammen zu stellen oder ein besonders originelles Thema zu finden. Nein, man muss - mit einem relativ geringen Budget - einfach die Künstler einkaufen, die in den kommenden Wochen am meisten gespielt werden.
"Prima," dachte ich mir, "wie einfach kann man das denn noch machen? Radiohead sind seit Jahren die beliebteste Band der Last.fm-Nutzer, daran wird sich bis Jahresende auch nicht viel ändern!" Tatsächlich zählt für die Wertung aber nicht nur, wie oft eine Band gehört wird, sondern auch, wie oft sie in sozialen Netzwerken wie Twitter erwähnt wird. So erklärt sich, dass ein Evergreen wie die Beatles, die wie Radiohead stets ganz weit vorne in den Last.fm-Charts zu finden sind, mangels spannender Neuigkeiten trotzdem eher wenig "Punkte" bringt.
Diese Punkte werden ab dem 18. November wöchentlich vergeben - und siegen wird, wer relativ günstig Bands einkauft, über die momentan wenig in den Medien geschrieben wird, was sich aber bald ändern wird. Gar nicht so einfach. Übrigens darf man nach Wettbewerbsstart jede Woche drei seiner Bands austauschen - wenn ich also zum Beispiel feststelle, dass die Michael-Jackson-Bestürztheit nun doch mal langsam ihr Ende findet, kann ich ihn rauswerfen und zum Beispiel mit Madonna ersetzen, die sicher vor Weihnachten noch irgendetwas Interessantes tun wird.
Soeben habe ich mein erstes Line-Up festgelegt und bin relativ entsetzt über meine eigenen Entscheidungen. So viel steht fest: Besucherin dieses gruseligen Events möchte ich ganz sicher nicht sein! Aber seht selbst.
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