Gekauft: März 2021
Die hier erzählten Ereignisse fanden ehrlich gesagt bereits im Februar statt, aber nachdem ich sie gerne erzählen wollte, kommen sie eben erst jetzt... die Geschichte steht unter dem Motto "Sparsamkeit kann man auch übertreiben".
Zu Weihnachten bekam ich ein Paar Ohrringe des dänischen Schmucklabels Jane Kønig geschenkt. Die Dänin designt sehr schönen Modeschmuck, der allerdings für das Gebotene auch recht hochpreisig ist. Hinzu kommt, dass sie ihre Ohrringe grundsätzlich einzeln verkauft, wenn man - was ja normalerweise der Fall ist - ein Paar möchte, bezahlt man also doppelt.
Nachdem ich die Marke nun also kannte, abonnierte ich den Newsletter, weil ich hoffte, dass es irgendwann einen Ausverkauf geben würde. Das war dann auch prompt bald der Fall, und ich bestellte mir zwei Paar Ohrringe mit immerhin 25 Prozent Rabatt. Allerdings stellte sich ein nur ein paar Tage später heraus, dass die Rabatte mit der Zeit zunahmen. Die gleichen Ohrringe, wie ich mir bestellt hatte, wurden nun sogar mit 50 Prozent Rabatt angeboten!
Ich ärgerte mich etwas über meine letztlich voreilige Bestellung und rechnete schließlich aus, dass ich bei einer neuen Bestellung derselben Ware und Rücksendung meiner ursprünglichen Bestellung immerhin rund 30 Euro sparen würde - selbst, wenn ich einberechnete, dass ich die Kosten der Rücksendung nach Dänemark selbst tragen musste.
Gesagt getan, meine (erste) Bestellung kam bei mir an und wurde prompt von mir retourniert. Auch bei meiner Rücksendung erwies ich mich als Sparbrötchen und nutzte Hermes - meiner Erfahrung nach ist dieser Paketdienst nicht grundsätzlich schlecht, aber gegenüber DHL in Punkto Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ganz klar die zweite Wahl. Aber das Päckchen war günstiger und ja ohnehin versichert, was könnte also schief gehen?
So einiges, wie sich herausstellte. Hermes bietet in Dänemark nämlich überhaupt keine Hauszustellung an, sondern der Partner vor Ort liefert die Pakete an eine Abholstation (beispielsweise eine Tankstelle), wo der Empfänger sie dann abholen soll. Das war mir bei der Buchung nicht bewusst gewesen, und als ich merkte, dass sich bei der Online-Sendungsverfolgung nichts mehr bewegte, kontaktierte ich den Jane Kønig-Kundenservice und fragte, ob man das Paket abholen werde. Die prompte, nicht unbedingt überraschende Antwort: Nein, als Geschäft sei man nicht in der Lage, seine Pakete irgendwo abzuholen, ich müsste schon eine Hauszustellung veranlassen.
Ich telefonierte zweimal mit Hermes (auf meine vorab geschickten Mails wurde nämlich gar nicht reagiert). Beim ersten Mal wurde mir versichert, dass eine solche Zustellung via Shop in Dänemark üblich sei (schade, dass die Dänen davon offenbar nichts wissen...) - letztlich verblieben wir so, dass ich die Rückkehr meiner Sendung, die ja nicht abgeholt werden würde, nach Deutschland abwarten sollte. Dann müsste ich sie eben nochmals mit einem anderen Paketdienst verschicken.
Den zweiten Anruf bei Hermes machte ich nach etwa einer weiteren Woche, als sich mein Paket seit seiner Abholung aus dem Kopenhagener Paketshop so gar nicht mehr zu bewegen schien und die Retourenfrist von 30 Tagen sich ihrem Ende näherte. Mittlerweile war so viel Zeit vergangen, dass der Kundendienst mir erklärte, dass ich das Paket nur drei Tage später als vermisst melden könnte.
Das tat ich dann auch, und ab da lief alles bei Hermes sehr flott: Ich bekam den Wert des Paketinhalts sowie das ursprünglich bezahlte Porto innerhalb eines Tages erstattet - immerhin knapp 150 Euro.
Letztlich könnte man also behaupten, dass sich mein Sparbrötchen-Verhalten unterm Strich sogar irgendwie gelohnt hat - tatsächlich musste ich ja meine erste Bestellung nicht bezahlen und letztlich nicht einmal das Rücksendeporto tragen. Aber selbst ich muss zugeben, dass eine solche Rechnung nicht aufwiegt, wie oft ich in den Wochen des Wartens genervt den Online-Sendungsverlauf checkte und mich dabei gründlich über mich selbst ärgerte, hinzu kommt die für E-Mails und Anrufe verschwendete Zeit. Ob ich daraus etwas fürs Leben gelernt habe, bleibt allerdings abzuwarten.
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