Gesehen: Mai 2023

by - Juni 11, 2023


Mittlerweile finde ich es nicht mehr ganz so einfach, auf Netflix Neuveröffentlichungen zu finden, die mich tatsächlich ansprechen. Beim Trailer von The Diplomat / Diplomatische Beziehungen dachte ich aber, dass die Serie etwas für mich sein könnte - sie stammt von Debora Cahn, die auch in das thematisch ähnliche Homeland involviert war (aber auch zum Beispiel in Grey's Anatomy), und die Besetzung von Keri Russell als Hauptfigur (sie kennt man hauptsächlich aus The Americans) ließ mich mit eine aufwändigen Produktion rechnen - zurecht.

Kate Wyler ist Expertin für den Nahen Osten und hat gemeinsam mit ihrem Ehemann schon diverse politische Krisen durchlebt. Kurz bevor sie ihre nächste Position als US-Botschafterin in Afghanistan antreten kann, wird sie plötzlich stattdessen in derselben Funktion nach London geschickt - eine Rolle, mit der sie nicht gerechnet hatte, und die sie nicht interessiert. Gleichzeitig kämpft sie damit, dass ihr aktuell arbeitsloser Ehemann in diplomatischen Zirkeln deutlich prominenter als sie selbst ist und sich durchaus bereitwillig in den Vordergrund schieben lässt, wenn die Gelegenheit besteht - während sie selbst kein echtes Interesse am Rampenlicht hat.

Gleichzeitig erweist sich auch der Botschafterposten als weit herausfordernder als erwartet, denn kürzlich wurde ein britischer Flugzeugträger bei einem Terroranschlag versenkt - und alle sind der Meinung, der Iran stecke dahinter. Der britische Premierminister erwartet, dass der Bündnispartner USA klar Stellung bezieht und den Iran zur Verantwortung zieht - während Kate ihre eigenen Beziehungen spielen lässt, da sie nicht wirklich an die offizielle Version der Geschichte glaubt.

Das Botschafterdasein in The Diplomat hat deutlich weniger mit Staatsempfängen und deutlich mehr mit geheimen Treffen und Bündnissen zu tun, als ich mir hätte träumen lassen, aber aus Zuschauersicht ist es so natürlich auch viel interessanter. Für mich überraschend war auch, wie aktuell die Serie ist - der US-Präsident orientiert sich als kluger, aber auch alter Mann klar an Joe Biden, der Überfall Russlands auf die Ukraine ist ebenfalls Teil der Serien-Realität. Etwas irritierend ist lediglich, dass Rory Kinnear ein weiteres Mal den britischen Premierminister spielt - wie er das auch in der unvergesslichen ersten Folge von Black Mirror getan hatte.

Die Staffel endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, es wird auch definitiv eine Fortsetzung geben.





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