Between a rock and a hard place
Über einen Blogeintrag bin ich auf einen unglaublich hetzerischen Artikel einer Kolumnistin der Daily Mail aufmerksam geworden, der kurz zusammengefasst aussagt, dass kinderlosen Frauen, die laut einer britischen Studie am Arbeitsplatz benachteiligt werden, diese Diskriminierung völlig rechtmäßig zuteil wird, weil sie kalte, berechnende Karrierefrauen sind, die allerdings nicht einmal ihren Job gut machen, weil sie Nacht für Nacht ausgehen und im Büro hauptsächlich lästern. Ihre Mütter-Kolleginnen dagegen haben alle durch ihre vielfältigen Verpflichtungen gelernt, was es heißt, sein Leben gut zu organisieren und zu priorisieren, weshalb sie pünktlich, stresserprobt, zuverlässig und wegen der vielen Liebe daheim empathischer sind.
Über diese etwas schwarzweiße Sichtweise der Welt hat sich der eingangs verlinkte Blog schon sehr intensiv und mit vielen guten Argumenten ausgelassen, und es wäre schwer für mich, dem etwas hinzuzufügen. Allerdings habe ich mittlerweile auch einen etwas ausführlicheren Verweis auf die Studie gefunden, die alldem zugrunde liegt: In diesem Artikel wird intensiver darauf eingegangen. Und siehe da: Hier steht zwar, dass wegen der Karriere kinderlos gebliebene Frauen (Zwischengedanke: Wie erfährt man eigentlich, ob jemand wegen der Karriere keine Kinder hat oder aus ganz anderen Gründen?) von Arbeitgebern als "kalt und seltsam" empfunden und weniger häufig befördert werden. Allerdings bedeutet das nicht, dass arbeitende Mütter daraus Vorteile ziehen, denn sie gelten weiterhin als unzuverlässig. Zitat: "Women with children are blamed for combining motherhood with paid work - and women with no children are sidelined and discounted because they are not mothers."
Das liest sich dann schon etwas anders, wenn auch nicht weniger traurig. Als Quintessenz bleibt die Erkenntnis, dass Frauenfeindlichkeit immer noch viel verbreiteter ist, als man es im Alltag wahrnimmt. Auch unter Frauen.
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