Die Band wird nach Unterzeichnung Ware ihrer Show!! - Stornoway in der Frankfurter Brotfabrik
Der Frankfurter Stadtteil Hausen hat seit dem kürzlichen Wegzug der Deutschen Börse nun noch weniger zu bieten, lediglich die Brotfabrik schafft es noch, Menschen aus anderen Vierteln und gar Städten anzuziehen. Und diese strömten gestern zur Abwechslung einmal reichlich: Stornoway aus Oxford spielten auf und waren offensichtlich vielen bekannt - da ergaben sich so ganz andere Eindrücke als beim deprimierend leeren Konzertsaal, den Gruff Rhys kürzlich hatte bespielen müssen.
Die junge Band hat erst ein Album, und nachdem auch keine zusätzliche Vorband angekündigt war, sah alles nach einem kurzen Abend aus. Die Zeit bis zum nicht allzu pünktlichen Konzertbeginn konnten wir uns am Merchandise-Stand vertreiben, denn dort gab es zwar noch keine Waren, aber ein höchst amüsantes Schild auf Deutsch.
Dann betrat die Band die Bühne und spielte zuerst "I saw you blink". Sänger Brian Briggs erklärte uns danach, wie er sich den Rest des gemeinsamen Abends vorstellte: Zunächst würde die Band einige Lieder spielen, dann werde man für etwa 15 Minuten unterbrechen, um anschließend in einem "unplugged" Teil weitere Songs zum Besten zu geben. Wobei diese Erklärung so behutsam abgegeben wurde, dass man als Publikumsmitglied tatsächlich den Eindruck hatte, man könne bei Missgefallen dieses Plans jederzeit widersprechen.
Wir widersprachen aber natürlich nicht und lauschten zunächst dem "normalen" Set, das auch immer wieder von Liederklärungen und auch Frankfurt-freundlichen Kommentaren Brians unterbrochen wurde. Er lobte Sachsenhausen, den Main, Apfelwein, gar Grüne Soße, all dies klang aber einfach nur freundlich und keineswegs tourneemäßig anbiedernd. Er zog auch komplexe Vergleiche zwischen dem bei einer früheren Tournee besuchten Wiesbadener "Schlachthof" und der nun aufgesuchten "Brotfabrik" und denkt nun offenbar, dass alle deutschen Veranstaltungsorte irgendetwas mit Nahrungsproduktion zu tun haben müssen.
Neben der Freundlichkeit beeindruckte die Intrumentevielfalt: Neben den klassischen Bandinstrumenten Gitarre, Schlagzeug, Bass, Keyboards beherrschte jeder noch etwas anderes (im ersten Teil des Konzerts fanden auch nicht weniger als zwei Sägen musikalischen Einsatz), und so wurden im nun folgenden Akustikteil auch ein Cello, ein Kontrabass, ein Triangel und zuletzt ein Banjo eingesetzt, ebenso nutzte die Band ein bereits auf der Bühne vorhandenes Klavier. Viele dieser Instrumente spielte Jon Ouin, aber bei nur einem Instrument blieb auch sonst niemand.
Als auch der Unplugged-Teil vorbei war, riefen die Frankfurter ungewohnt begeistert nach Zugaben, das viele Lob (auch unser stilles Zuhören wurde gepriesen) hatte sich also gelohnt. Und so bekamen wir noch die Zugaben "The end of the movie" und "We are the battery human" und hätten auch noch nach mehr verlangt - die Band kehrte aber nun nicht mehr zurück, möglicherweise war ihr Songmaterial nun einfach endgültig aufgebraucht.
Setliste (via Burgherr):
* I Saw You Blink
* When You Touch Down From Outer Space
* Beachcomber's Windowsill
* On The Rocks
* Long Distance Lullaby
* Here Comes the Blackout
* Watching Birds
* November Song (Akustisch)
* The Coldharbour Road (Akustisch)
* Fuel Up (Akustisch)
* Boats And Trains (Akustisch)
* Zorbing (Akustisch)
* The end of the movie (Akustisch, Zugabe)
* We Are the Battery Human (Akustisch, Zugabe)
0 comments