Neulich bei den Avengers
Seit Ewigkeiten freute ich mich auf den neuesten Marvel-Film, The Avengers. Gut, ich gehöre zu den wenigen Menschen, denen die beiden Iron Man-Filme nicht sonderlich gefallen haben, und diese bieten gemeinsam mit dem annehmbaren Thor und dem ebenfalls eher durchschnittlichen jüngeren Hulk-Film die Vorgeschichte zum Zusammentreffen all dieser Superhelden. Captain America, den letzten "Vorläufer", hatte ich wegen schlechter Kritiken im Kino gar nicht erst ansehen wollen.
Nichtsdestotrotz, ich mag Superheldenfilme, und das Konzept, viele Einzelfiguren in Filmen vorzustellen, und dabei auch meistens in einer "Post credit scene" auf das folgende Gemeinschaftsprojekt zu verweisen, gefiel mit ausnehmend gut. Und noch ein wichtiger Faktor sprach in meinen Augen für den Avengers-Film: Das Drehbuch und die Regie stammten von Joss Whedon, was mich als alten Buffy-Fan natürlich sehr freute. Buffy-Hassern sei übrigens gesagt, dass Whedon unter anderem auch das Drehbuch zum ersten Toy Story-Film schrieb, der in zahlreichen Rankings als einer der besten Filme überhaupt gilt. Nachdem ich Superhelden- und Actionfilme ausschließlich dann mag, wenn sie es schaffen, mich mit ihrer Handlung zu fesseln (was zum Beispiel drei von vier X-Men-Filmen gelang), rechnete ich mir bei einem Whedon-Film große Chancen auf einen angenehmen Abend aus.
Kurz gesagt: So richtig geklappt hat das nicht. The Avengers brach an seinem Eröffnungswochenende Kassenrekorde und erhielt durchweg positive Kritiken, aber er eignet sich in meinen Augen ausschließlich für wahre Actionfans, die eben gerne mal sehen wollen, wie es ist, wenn Thor gegen Iron Man kämpft. Oder Captain America gegen Loki. Oder alle gegen den Hulk. Während um sie herum New York in Stücke geschossen wird. Natürlich gibt es den einen oder anderen witzigen Dialog, die Figuren sind auch allesamt sympathisch, aber die Geschichte ließ mich völlig kalt und spielte letztlich auch keine große Rolle. Irgendeinen Grund musste es eben für all die Kämpfe und Explosionen geben, fertig.
Neben Iron Man, Hulk, Captain America und Thor gesellen sich auch Black Widow (eine Agentin ohne Superkräfte, die bereits in Iron Man 2 auftauchte) und Hawkeye, ein Bogenschütze (ebenfalls ohne Superkräfte) zum Team. Angeführt werden sie von Nick Fury (Samuel L. Jackson hat laut Wikipedia einen Vertrag, nach dem er diese Figur bis zu neunmal verkörpern soll - bis zu den Avengers geschah das stets in Miniszenen der Vorgängerfilme). Gemeinsam sollen sie verhindern, dass der aus Captain America bekannte "Tesseract", eine mysteriöse Energiequelle, von Loki mit Hilfe von Außerirdischen namens Chitauri dazu genutzt wird, die Welt zu zerstören. Was natürlich nach einer Krise und erheblichen Zerstörungen auch gelingt.
In einem Interview sagte Whedon auf die Frage, wie er sich eine Fortsetzung zu diesem Film vorstellt
...smaller. More personal. More painful. By being the next thing that should happen to these characters, and not just a rehash of what seemed to work the first time. By having a theme that is completely fresh and organic to itself.
Insofern freue ich mich nun einfach auf die Fortsetzung und hoffe, dass diese eher meinem Geschmack entspricht.
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