Die Niedlichkeits-Attacke
Ich verrate wohl eher kein Geheimnis, wenn ich zugebe, dass ich Katzen ganz gut finde. Deshalb reagierte ich auch durchaus entzückt, als vor ein paar Monaten ein Link durch Internet geisterte, der mich zu einem Live-Steam aus einer amerikanischen Pflegestelle führte. Dort konnte man zu jeder Tages- und Nachtzeit sehen, wie die Pflegekatze Miranda ihre vier putzigen, geringelten Sprösslinge aufzog. Diese tobten häufig allein und miteinander herum, probten waghalsige Sprünge, wurden von ihrer Mutter gemaßregelt ... es gab eigentlich immer etwas zu sehen, wenn nicht live, dann, wenn man den Stream ein wenig zurück spulte. Eines Tages war dann Schluss mit dem Beobachten: Mutter und Kinder waren alt genug, um getrennt voneinander an neue Besitzer vermittelt zu werden.
Für die Pflegestelle und die hinter ihr stehende Tierschutzorganisation hatte sich der Internetstream als lukratives Modell erwiesen: Auf der Videoseite war die Amazon-Wunschliste des Vereins hinterlegt, so dass begeisterte Zuschauer schnell Futter oder Zubehör spenden konnten. Einen Paypal-Link gab es ebenfalls, und beide Angebote wurden offenbar vielfach genutzt.
So verwundert es auch nicht, dass nach einigen Wochen Unterbrechung nun ein weiterer Kätzchenwurf rund um die Uhr gefilmt wird. Dieses Mal durften sich die Zuschauer sogar bei der Namensfindung einbringen, und so heißen nach demokratischer Abstimmung die Kinder von Mama Marie (Curie) nun Tesla, Einstein, Darwin und Newton. In den letzten Wochen haben sich die vier Kleinen von befellten, hilflosen Würmchen über leicht taumelnde Winzlinge in kleine, stets miteinander tobende Kraftpakete mit Tendenz zum Nickerchen-Anfall verwandelt. Klein-Einstein (rot mit weißem Gesicht) hat sich mittlerweile als Mädchen erwiesen, steht ihren Brüdern bezüglich Frechheit und Agilität aber in nichts nach. Tesla (graugestreift) war von Anfang an der größte und mutigste, und Newton und Darwin... nun, ich kann die beiden rotgestreiften Brüder nicht wirklich unterscheiden, aber sie machen auch jede Menge putzigen Quatsch. Jeden Abend werden die vier gewogen, und besonders niedlich ist es, wenn sie dabei "mithelfen" und von allein in die Plastikschüssel auf der Küchenwaage klettern.
Man merkt es schon: Ich hätte momentan nichts dagegen, mir vier bis fünf weitere Katzen zuzulegen. Zum Glück lebt die kleine Familie weit weg, so dass ich mich damit begnügen muss, sie aus der Ferne zu beobachten. Und nach diesem Wurf wird es sicherlich auch weitere geben.
(Alle Bilder bei Facebook geklaut) |
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