Frankfurt Vegetarisch (8): Luna Burger
Für jemand, der dem Fleischgenuss abgeschworen hat, habe ich ziemlich großes Interesse an Burgern. Tatsächlich gibt es nicht nur äußerst wohlschmeckende fleischlose Buletten (hier habe ich einmal zwei Sorten für den Hausgebrauch vorgestellt), sondern auch viele andere Möglichkeiten, einen interessanten vegetarischen Burger zu kreieren, etwa mit Falafel, Schafskäse, Nuss-Bratlingen, gebratenem Gemüse ... es ist einfach nur Phantasie gefragt.
Das kleine Restaurant Luna Burger in der Frankfurter Innenstadt hatte ich bereits kurz nach der Neueröffnung vor etwa sechs Monaten einmal besucht. Damals hatten verschiedene Störfaktoren (langsames und überfordertes Personal, welker Salat, ausgegangene Zutaten) den Besuch beeinträchtigt, und seitdem war mir, wann immer ich an dem Lokal vorbeikam, aufgefallen, dass es ausgesprochen leer erschien. In unmittelbarer Nachbarschaft des Burger-Restaurants tummeln sich in einem von meinen Kollegen liebevoll "Glutamat-Eck" genannten Bereich Dönerbuden, ein Thai-Imbiss, ein Inder und einige weitere Essbuden, die allesamt zur Mittagszeit gut besucht sind, nur an Luna Burger scheinen die Mittagspausenmassen vorbei zu gehen.
Kürzlich, als mich mittags eine unbändige Lust auf Herzhaftes überkam, war es Zeit für einen zweiten Testbesuch. Wieder einmal war das Lokal recht leer, was immerhin dazu führte, dass ich sehr schnell bedient wurde. Entscheidet man sich für den einzigen vegetarischen Burger, der anders als die "fleischigen" auch nicht in verschiedenen Größen erhältlich ist, braucht man wenig Zeit, sich zu entscheiden und muss lediglich eine der beiden Sorten Beilagenpommes wählen. Der "Garden Burger" ist mit seinen nicht näher beschriebenen Zutaten keineswegs preiswerter als die angebotenen Rinderburger vom Angusrind, und mit den ebenfalls nicht günstigen Beilagen-Chips kam meine Bestellung ohne Getränk auf den vergleichsweise stattlichen Gesamtbetrag von 9,50 Euro. Das erklärt vielleicht die Abwesenheit des Mittagspausenvolkes, denn in der Umgebung isst man deutlich günstiger.
Nach sehr kurzer Wartezeit wurde meine Bestellung geliefert und entpuppte sich als Riesenmahlzeit. Der Burger war standardmäßig mit Tomate, Salat, Gurke und Zwiebeln belegt, bei der Sauce hatte ich mich für die Geschmacksrichtung "Curry" entschieden. Zu meinen "Luna Chips" gab es noch jeweils einen kleinen Klecks Ketchup und Mayonnaise. Der Burger gefiel mir ausgesprochen gut, die Bulette war zutatentechnisch zwar nicht wirklich definierbar, schmeckte aber angenehm und harmonierte hervorragend mit den weiteren Zutaten und auch der Currysauce. Lediglich das Brötchen war arg zerbrechlich, was den Genuss ohne Messer und Gabel (ich finde, Hamburger muss man mit den Händen essen) ziemlich schwierig machte.
Tatsächlich hatte ich bei meinem zweiten Luna Burger-Besuch wenig zu meckern, würde mir allerdings wünschen, dass es den Garden Burger wie seine Fleischkollegen auch in einer kleineren Variante gäbe - das wäre preisgünstiger und als Mittagessen immer noch völlig ausreichend. Außerdem würde es nicht schaden, auf der Speisekarte bekanntzugeben, aus welchen Zutaten der Veggieburger besteht.
Luna Burger ist in der Schäfergasse 46.
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