TVLab 2013 (2): Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen
"Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen" ist eine satirische Mockumentary im Stile bekannter Vorbilder wie "Monty Python" und "Come Fly with me". Alles dreht sich um das größte Bauprojekt Deutschlands, das allerdings nie fertig gestellt wird. Immer wieder scheitert die Einweihung des Flughafens aufs Neue an den Unzulänglichkeiten, Planungsfehlern und persönlichen Konflikten des skurrilen und chaotischen Bodenpersonals. In der Sicherheitscheckliste, die ein Flughafen erfüllen muss, um offiziell eröffnet werden zu können, gibt es um die 20.000 potentielle Mängel, Makel und Gefahrenquellen, aber die Crew schafft es immer wieder, noch ein paar neue zu kreieren. Jedes Mal endet alles aufs Neue im Scheitern oder Aufschub der Eröffnung. Schuld daran ist vor allem das Ensemble, das trotz großem Sympathie-Faktor auf ganzer Linie unterqualifiziert ist und dem es vor allem an einem mangelt: Technischem und zwischenmenschlichem Know-how.
Wenn ich "Mockumentary" denke, kommen mir vor allem zwei Serien in den Sinn: das britische The Office und dessen deutsche Nachahmung Stromberg. Beide sind leider viel besser, weil gnadenloser, als diese Sendung.
Richtig schlecht ist Niemand hat die Absicht ... eigentlich nicht. Die Schauspieler sind gut, einige Gags treffen, das Thema Berliner Flughafen drängt sich für Comedy geradezu auf, ohne, dass es bereits zu ausgelaugt wäre ... aber letztlich muss man sich bei allen "Probesendungen" des TVLabs ja fragen "Wenn das regelmäßig käme, würde ich es schauen wollen?". Bei dieser Sendung ist meine Antwort ganz klar "Nein".
Wie schon bei About Men muss ich einräumen, dass gegen die Machart von Niemand hat die Absicht ... wenig einzuwenden ist. Die Kulisse ist sogar so gut gelungen, dass ich mich beim Ansehen öfter gefragt habe, wo zur Hölle das wohl gedreht wurde - leere, frisch gebaut aussehende Riesenhallen fallen ja nicht vom Himmel. Allerdings habe ich auch genauso oft gefragt, wann die halbe Stunde denn nun vorbei ist.
Dabei ist das Format immer noch um einiges witziger als vieles, was im deutschen Fernsehen seit Ewigkeiten läuft (ich denke an Die dreisten Drei und Konsorten). Insofern muss man eigentlich irgendwie doch dafür sein, dass es in Serie geht.
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