TVLab 2013 (3): Diese Kaminskis
Im Zentrum dieser Doku-Sitcom stehen die mehr oder weniger gepflegten Halbbrüder Michael, Bernd und Marco Kaminski, die auf der Suche nach einem sicheren Job ein heruntergekommenes Bestattungsgeschäft übernommen haben. Ihre Devise: "Zeig mir mal jemanden, der nicht stirbt!". Doch es gibt ein Problem: vom Bestattungswesen haben die Kaminskis nicht die geringste Ahnung. Zudem ist Ordnung für sie ein Fremdwort und Chaos ihr ständiger Begleiter. Bernd ist zudem neurotisch und leichenphobisch, Michael geistig untermotorisiert und der Jüngste, Marco, ist ein testosterongeschwängerter Allroundlaie.
Was genau der Unterschied zwischen einer Mockumentary und einer Doku-Sitcom ist, habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden. Tatsache ist, dass sich Diese Kaminskis nicht, wie Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen, an seriösen Reportagen orientiert, sondern sich stattdessen die "Dokus" des einschlägigen Privatfernsehens zum Vorbild nimmt - man denke an Frauentausch, Familien im Brennpunkt, den Bachelor und so weiter. Tatsächlich ist die herablassende Erzählstimme ("Während sich Bernd und Michael mit der neuen Situation vertraut machen, begrüßt ihr Bruder Marco den ersten Kunden im Geschäft. Jetzt kann er beweisen, dass er ein seriöser Verkäufer ist.") gekoppelt mit ständigen Einzelinterviews, die das vor einer Sekunde Gesehene nacherzählen plus dauernde Musikeinspielungen erschreckend nahe am "Vorbild".
Das Kombination "Beerdigung mit Comedy" ist in jedem Fall originell, der "Promiauftritt" (Simon Gosejohann zerrt den ihm bekannten Regisseur vor die Kamera, weil er als Beerdigungsgast "irgendwas Lustiges" machen möchte) war ebenfalls gelungen.
Die Machart der Serienfolge um ein komplett inkompetentes Bestattertrio hat mir sehr gut gefallen, wobei sich auch hier (schon wieder) die Frage stellt, inwieweit eventuelle Fortsetzungen noch Neues bieten könnten. Aber versuchen könnte man es ja einmal, beim Tatortreiniger hat es ja auch geklappt..
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