Neulich im Kaffeehaus (6): Café Schwarzenberg
Im Jahr 2010 gab es hier eine Serie zu Wiener Kaffeehäusern. Nachdem ich kürzlich wieder vor Ort war, wurden natürlich weitere Etablissements getestet und für gut (oder auch weniger gut) befunden, die Serie wird nun also erweitert!
Ein mir bislang unbekannter Klassiker war das Café Schwarzenberg. Es wurde 1861 eröffnet und hat sich seitdem, wie ich einer Postkarte mit historischem Motiv entnehmen konnte, im Stil kaum verändert. Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Café kurzzeitig der Roten Armee als Treffpunkt, die Spuren einer Schießerei aus dieser Zeit konnte man anschließend noch jahrzehntelang bestaunen.
Auch heute ist das Schwarzenberg überaus beliebt. Bei unserem Besuch waren beinahe alle der recht eng aufgestellten Tische besetzt, so dass wir nur mit Glück einen Platz ergattern konnten. Während unseres etwa zweistündigen Aufenthalts zeigte sich allerdings, dass die anderen Gäste generell eher weniger gutes Sitzfleisch hatten, die Fluktuation war relativ groß. Mit ein wenig Wartezeit sollte man also jederzeit einen Platz ergattern können.
Das Kuchenangebot im Schwarzenberg ist beeindruckend, allerdings, wie beinahe überall in Wien, auch recht hochpreisig: Für eine Mélange und einen (sehr guten) Apfelstrudel mit Vanillesauce ist man mit 10 Euro dabei. Dafür kann man beim Kaffee- und Kuchengenuss auch das klassische Tonnengewölbe und das Licht der Kronleuchter genießen.
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