Gelesen, gesehen, gekauft: Juli 2015
Gelesen
Aktuell lese ich David Mitchells letzten Streich, The Bone Clocks. Leider bin ich noch nicht einmal in der Mitte des Romans und verstehe noch bei weitem nicht, worum es geht, also wird The Bone Clocks wohl erst in der "Gelesen"-Kategorie des Monats August erscheinen. Im Juli vollendete ich immerhin ein Hörbuch, und zwar Mo Hayders Skin.
Mo Hayder erschien mit dem Vogelmann schon einmal in dieser Kategorie (hier). Die von Dietmar Bär gelesene deutsche Fassung des Romans war bis zur Unverständlichkeit zusammen gekürzt, an der Qualität des Romans an sich hatte ich aber keine Zweifel. Also kaufte ich via Audible einen weiteren Teil derselben Buchreihe um DI Jack Caffery und dachte, in der Originalsprache und einer ungekürzten Version könne ja wenig schief gehen.
Tja. Zum einen ist der Art des Schauspielers Andrew Wincott, den Roman vorzulesen, extrem enervierend, und zwar nicht, weil er so spannend erzählt. Sein salbungsvoller Tonfall ging mir mächtig auf den Geist, was schon schlimm genug ist, aber die Geschichte an sich war erstens keine gute Wahl, weil sie extrem auf den vorausgehenden Teil der Reihe, Ritual, Bezug nimmt, den ich nicht kenne, und außerdem an sich wenig Freude macht. Die Figuren wursteln so vor sich hin, machen jede Menge dämliche und unnötige Fehler und lösen, beziehungsweise verschieben, ihre gravierenden Probleme dann mehr oder weniger durch Zufall. Die eigentliche "Hauptgeschichte" über einen Mörder, der von Haut besessen ist, spielt im Grunde kaum eine Rolle, weil die in ihr agierenden Figuren allesamt extrem blass sind.
Ein Wort mit X also.
Gesehen
Bezüglich mysteriöser Handlungselemente und daraus resultierenden überraschenden Wendungen im Handlungsverlauf ist Wayward Pines trotz fremder Autorenschaft typisch Shyamalan. Allerdings funktionieren die Überraschungen (zumindest die größte von ihnen) tatsächlich.
Wayward Pines ist nicht perfekt. Die Figuren erscheinen vielfach etwas beliebig und zweidimensional, und je mehr man über die Geschehnisse der Serie nachdenkt, desto mehr Logiklücken fallen einem auf. Dennoch nimmt man diese Glaubwürdigkeitsprobleme in Kauf, weil die zu Grunde liegende Idee an sich sehr spannend ist. Auch das Ende der Serie, über das ich hier natürlich nichts verraten kann, stieß zwar bei vielen Zuschauern auf harte Kritik, ich fand es aber nach einem kurzen Schockmoment stimmig und richtig.
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