Gelesen: Mai 2018
Im Mai tauchte ich wieder einmal in Jugendbuchgefilde ein, denn ich las den mittlerweile vierten Teil von Magisterium, einem Versuch der amerikanischen Erfolgsautorinnen Holly Black und Cassandra Clare, auf der Harry Potter-Welle mitzuschwimmen.
Wie immer ließ mich das Buch gespalten zurück: Einerseits ist es schon ein bisschen frech, in welchem Ausmaß in der Buchserie, die grundsätzlich an einer Magierschule in den USA spielt ("grundsätzlich", weil die Hauptfiguren in Teil 4 diese Schule nicht von innen zu sehen bekommen) Motive aus den Harry Potter-Büchern aufgegriffen werden. Andererseits ist es dann doch immer faszinierend, wie mit quasi identischen Zutaten dann doch eine andere Geschichte erzählt wird.
Die Hauptfigur der Serie, Callum Hunt, weiß bereits seit Band 1, dass er in Wirklichkeit gar nicht er selbst ist. Ein böser Magier, gegen den in der Vergangenheit die Mehrheit der Zauberergemeinschaft einen Krieg führte (Ja, genau, Voldemort, der hier aber Constantine Madden heißt) hat es nämlich geschafft, seine Seele in das Baby Callum zu übertragen, bevor sein eigenen Körper starb. Callum ist somit Constantine - oder auch nicht, denn schließlich hat er bislang sein eigenes Leben gelebt, eine andere Erziehung genossen und andere Entscheidungen getroffen.
Dieser Aspekt - dass Callum weiß, dass er irgendwie "böse" sein muss, dazu aber im Grunde keine Lust hat - macht die Buchreihe dann doch interessant. In Band vier, der auf Deutsch Die silberne Maske heißt (ich lese die Buchreihe auf Deutsch, weil ich mit Band 1 so angefangen hatte, außerdem sehen die Bücher so hübsch aus, wenn sie nebeneinander stehen) hat auch Callums Umwelt erfahren, dass er Constantines Seele in sich trägt und ist je nach moralischem Kompass entsetzt oder begeistert. Nachdem er zunächst ins Gefängnis verbannt wurde, befreit ihn recht schnell eine Gruppe von Constantine Madden-Anhängern, mit denen Callum eigentlich gar nicht kooperieren möchte - andererseits hat er selbst Interesse daran, wie diese "den Tod zu besiegen", denn sein bester Freund ist verstorben, und Callum soll ihn als Beweis seiner Fähgkeiten wieder zum Leben erwecken.
Wie immer war die Geschichte an sich spannend erzählt, und die enthaltene Liebesgeschichte funktioniert sogar ein bisschen besser als bei JK Rowling (ich persönlich fand die Liebesgeschichten im Potterverse immer eher aufgesetzt). Ich bin ganz froh, dass die Serie mit dem nächsten Band ihr Ende finden wird, andererseits werde ich diesen definitiv lesen wollen - wie gesagt, ich bin hin- und hergerissen...
0 comments