Der große Schokoladentest (3): GEPA

by - Januar 24, 2019



Teil 3 meines Tests beschäftigt sich mit der Marke GEPA. GEPA (das Akronym steht für Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt) nennt sich "the fair trade company" und hat nicht nur Schokolade im Sortiment: Unter dem Namen kann man auch Kaffee, Tee, Honig, Wein, diverse andere Lebensmittel und sogar Schals erwerben. Quasi ein ganzer Dritte Welt-Laden als Marke. Kaufen kann man die Produkte unter anderem im normalen Supermarkt, wobei mich die Sortenvielfalt im Süßwarenregal tief beeindruckte: GEPA Schokolade benötigt hier durchaus Platz.

Zum Produkt

GEPA ist der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel. Eigentümer sind unter anderem das Hilfswerk Misereor der katholischen Kirche und Brot für die Welt. Selten hat es sich so wohltätig angefühlt, Schokolade in den Einkaufswagen zu legen! Neben Schokoladentafeln hat GEPA auch Riegel und Saisonprodukte wie Nikoläuse im Angebot.

Originalität

Wenn man sich nur die Tafeln ansieht, kann man sich über Phantasielosigkeit wahrlich nicht beklagen. Was soll's denn sein: Vegan White Salzmandel Cassis? Oder Bio Bitterschokolade gefüllt mit Marzipan und Orangenlikör? Auf der GEPA Website kann ich 48 Tafelschokoladen finden, die sich auf unterschiedliche "Marken" verteilen - etwa "Grand Chocolat" für große, flache Tafeln oder das "Genuss-Sortiment" mit besonderen Füllungen. Es werden auch vier vegane Sorten angeboten, wobei hier die "normal veganen", da immer milchfreien dunklen Tafeln nicht extra aufgeführt werden - die Auswahl ist also eigentlich größer. Bezüglich der Gestaltung könnte man sich allerdings ein Scheibchen bei Tony's Chocolonely abschneiden: Das Design wirkt recht unoriginell. 9/10



Nachhaltigkeit

Ähnlich wie bei Tony's Chocolonely ist hier Nachhaltigkeit quasi der Daseinszweck. Auf der GEPA-Website wird detailliert dargelegt, was das Unternehmen unternimmt, um die Lebensbedingungen aller Teilnehmer der Lieferkette zu verbessern.

Auch bei der Verpackung wird versucht, andere Wege zu gehen: Anstelle der üblichen Alufolie findet man als Innenverpackung der Tafeln dünne Platikfolien.

Die von mir gekauften Tafeln tragen neben dem GEPA-Siegel auch das von "Naturland fair" - wie die Stiftung Warentest erläutert, ist die Nutzung anderer Siegel durch GEPA etwas verwirrend, aber sämtliche genutzte Siegel sind an sich glaubwürdig.

Auf den Tafeln ist übrigens genau vermerkt, aus welchen Anbaugebieten der benutzte Kakao stammt, wobei sich bei einem Blick auf die Rückseite herausstellt, dass sich eben doch nicht genau sagen lässt, ob die konkrete Tafel nun aus Bolivien oder etwa den Philippinen beliefert wurde. Die Zutaten  - inklusive der verwendeten Milch - stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Palmöl kommt hier selbstverständlich nicht zum Einsatz. 5/5

Zutatenqualität

GEPA legt Wert darauf, pure Zutaten zu verarbeiten: Es kommt als Fett ausschließlich Kakaobutter zum Einsatz, selbst auf Emulgatoren wie Sojalezitin wird verzichtet. Die Milchschokoladen enthalten jeweils 38 % Kakao.  10/10

Preis / Leistung 

Im Supermarkt schwankt der Preis je nach Sorte (und auch je nach Supermarkt) zwischen 1,99 und 2,29 Euro pro 100-Gramm-Tafel. Die veganen Sorten kosten mehr. Im eigenen Online-Shop liegen die Preise übrigens grundsätzlich etwas höher als ich sie im Einzelhandel gesehen habe. Für das gute Gefühl, beim Kauf der Schokolade die diversen Teilnehmer der Produktionskette fair zu entlohnen, erscheint mir der Preis absolut angemessen. 4/5



Geschmack

Bei meinem Test fiel es mir angesichts der großen Auswahl interessanter Geschmacksrichtungen schwer, mich für zwei Sorten zu entscheiden. Letztlich wählte ich aus dem "Klassiker"-Sortiment die Sorte "Mandel" und aus der Serie "Grand Chocolat" die Geschmacksrichtung "Cardamom". Beide basieren auf Vollmilchschokolade.

Die Mandelschokolade schmeckt kräftig nach Milchschokolade und gefiel mir sehr gut. Einziger Meckerpunkt: Ich würde behaupten, dass die Mandeldichte im äquivalenten Produkt von Ritter Sport noch etwas größer ist. Und man schmeckt den Rohrzucker etwas durch, was aus meiner Sicht vom Schokoladengeschmack ablenkt. 9/15

Die Kardamomschokolade schmeckt gigantisch, wenn auch natürlich sehr speziell. Für mich als Kardamomfreundin ein großer Genuss und auch definitiv außergewöhnlich. Außerdem spricht mich die flache Tafelform sehr an. 11/15

Gesamturteil

In den Bereichen, die sich objektiv bewerten lassen, holt GEPA stattliche 28 von 30 Punkten. Nach meiner subjektiven Geschmacksprüfung kann sich die Sorte Mandel somit 37 und die Variante Caradmom 39 von 45 möglichen Punkten sichern.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking! 

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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