Gelesen: Dezember 2018
Kaum habe ich die Jahresrückblicke vollendet, fällt mir auf, dass ja auch noch der Monatsrückblick auf den Dezember aussteht.
Die isländische Schriftstellerin Yrsa Sigurðardóttirist ist bereits für ihre Buchreihe um die alleinerziehende Rechtsanwältin Þóra Guðmundsdóttir bekannt - bei deutschen Lesern kommt gut an, dass der Anwältin ihr Freund, ein deutscher Polizist, zur Seite steht. Ich kenne aber keinen Roman dieser Reihe, dafür - seit Dezember - mit DNA den Auftakt einer neuen.
Die Polizei von Reykjavik ist skandalerschüttert, weshalb, als ein grausamer und scheinbar motivloser Mord geschieht, der unerfahrene (aber skandalfreie) Kommissar Huldar mit der Aufklärung berauftragt wird. Huldar selbst fühlt sich unter Druck und weiß genau, dass er nicht wegen seiner Fähigkeiten die Ermittlungen leitet und zudem sich viele über sein Scheitern freuen würden. Dass er mit der Kinderpsychologin Freyia zusammenarbeiten muss, die er kürzlich bei einem One Night Stand kennenlernet und der er sich unter falschem Namen vorstellte, vereinfacht die Situation nicht.
Der Roman ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt, neben Huldars und Freyias Perspektive schlüpft der Leser auch kurzzeitig in die der Mordopfer (denn schon bald kommen weitere Figuren ums Leben) - und immer wieder auch in die von Karl, einem einsamen Studenten und Hobbyfunker, der auf einem Kurzwellensender mysteriöse Zahlenfolgen hört, die anscheinend einen Bezug zu den Mordfällen stehen.
Die Auflösung von DNA, oder sagen wir vor allem das Motiv für die Morde, hätte ich in tausend Jahren nicht erraten. Die Darstellung der Ermittlungsarbeit fand ich interessant, die Figuren überzeugend. Alles in allem ein guter Krimi.
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