Gelesen: Mai 2019
Tja, in dieser Rubrik habe ich mich letzten Monat nicht gerade mit Ruhm bekleckert, oder soll ich an dieser Stelle etwa meinen USA-Reiseführer aufführen (den ich nicht einmal sonderlich viel benutzt habe)?
Ein Buch habe ich aber dann doch komplett gelesen. Ich hatte es günstig für meinen Kindle gekauft, und es war sehr gut dafür geeignet, bei nicht allzu großer Konzentrationslust oder -fähigkeit einen langen Flug sowie diverse andere Wartezeiten zu verkürzen. Und das ist schon das Positivste, das ich zu Hold My Hand von Serena Mackesy sagen kann.
Ich kannte bereits zwei Bücher, die dieselbe Autorin unter dem Pseudonym Alex Marwell geschrieben hatte, beide (The Killer Next Door und The Wicked Girls) habe ich hier auf dem Blog bereits erwähnt, weil sie mir trotz einer gewissen „Sensationslüsternheit“ extrem gut gefallen hatten - und beide Bücher sind klassische Thriller, die im heutigen Großbritannien spielen.
Dort ist auch Hold My Hand angesiedelt, aber unter dem Namen Serena Mackesy schreibt die Autorin offensichtlich Geschichten, in denen das Übersinnliche eine Rolle spielt - was aus meiner Sicht in ihrem Fall keine Verbesserung darstellt. Das Grundgerüst der Handlung ist dabei durchaus realistisch: Eine junge Frau, ehemals als Floristin sehr erfolgreich, hat durch ihre Ehe zu einem Psychopathen so gut wie alles verloren: Sie lebt in ständiger Angst davor, dass ihr Examen sie oder ihre Tochter trotz Kontaktsperre angreifen könnte, und sie ist zudem hoch verschuldet. Um ihre Spuren zu verwischen und ihrer Tochter ein sicheres Leben zu bieten, bewirbt sie sich als Haushälterin für ein einsames Hotel in Cornwall.
Hier beginnt dann der übersinnliche Teil, denn besagte Arbeitsstelle ist, wie der Leser aus Sicht des Hausbesitzers erfährt, ausgesprochen schwer zu besetzen, weil es niemand in dem Haus lange aushält. Durch einen weiteren Erzählsprung erfährt der Leser von der Geschichte des Hauses im Zweiten Weltkrieg, als hier eine Gruppe Kinder zwangsweise einquartiert wurde, während die damalige Hausherrin psychisch labil und Alkoholikerin wurde und ihr Sohn ebenfalls verhaltensauffällig war. Neben den möglicherweise noch vorhandenen Geistern im neuen Wohnhaus bleibt für die Protagonistin aber auch die Gefahr des brutalen Exmanns bestehen, der inzwischen einen Privatdetektiv beauftragt, seine verschwundene Familie zu finden.
Ganz spannend liest sich all das durchaus, es lässt sich allerdings auch leicht erahnen, worauf die Handlung hinauslaufen könnte. Insgesamt würde ich jederzeit wieder ein Buch von Alex Marwell lesen, von Serena Mackay reicht es mir ehrlich gesagt, dieses eine zu kennen.
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