Der große Schokoladentest (35): Sirene

by - September 01, 2020

 
Bevor ich begann, mich etwas intensiver mit dem Thema Schokolade auseinanderzusetzen, wäre mir Kanada als Heimat guter Schokolade wohl eher nicht in den Sinn gekommen. Mittlerweile weiß ich aber, dass der kleine Hersteller Soma weltweit viele Geschmacksrankings dominiert und auch hier sehr gut beurteilt wurde. Als mein Freund mir dann eigentlich nur als "Geschenk-Beigabe" eine kleine Tafel der Marke "Sirene" schenkte, war mein Interesse geweckt.

Zum Produkt

Online recherchierten wir, dass Sirene aus Victoria stammt, mehrfach preisgekrönt ist... und aktuell in keinem deutschen Onlineshop zu bekommen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich, dass Sirene grundsätzlich selbst nach Deutschland liefert, zu meinem noch größeren Erstaunen führte auch das Ausrechnen der endgültigen Versandkosten nicht dazu, dass wir den Plan sofort ad acta legten. Wir ließen uns also ganz dekadent mal eben zwei Tafeln Schokolade aus Kanada liefern und bekamen diese auch relativ schnell.

Originalität

Sirene hat keine allzu große Angebotspalette, und manche der angebotenen Tafeln sind nur zeitlich begrenzt zu haben - ein echter "small batch"-Hersteller eben. Aktuell sehe ich im Shop elf verschiedene Sorten, davon fünf aromatisiert. Die Verpackungen sind allesamt gelb und mit hübschen Naturzeichnungen versehen, die Tafeln selbst haben ein attraktives Muster. 7/10


Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist hier ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie:

The process really starts when we identify a farm we are interested in working with. We look at a variety of factors including whether we like the taste (ie quality) of the beans, whether we can pay the farmer directly, what working conditions are like at the farms and more. We consider our relationship with the farms as a working relationship between two small businesses: the small business that is Sirene, and the small business that is the farm. Equals working together trying to deliver the best chocolate possible to our customers.

Auf der Website werden vier Kakaoplantagen, bei denen das Unternehmen einkauft und mit denen es zusammenarbeitet, vorgestellt. Die Bohnen werden vor Ort in Victoria weiter verarbeitet. 5/5

Zutatenqualität

Bei einem derartig kleinen und detailversessenen Hersteller wäre es schon eine große Enttäuschung, wenn man auf der Zutatenliste Überraschungen entdecken würde, und es gibt auch keine. "Caramelised White" besteht aus Kakaobutter, Vollmilch und Rohrzucker, sonst nichts. "Ch'abil" enthält Kakaobohnen, Rohrzucker, Milch, Kakaobutter und Kardamom. Viele Zutaten stammen aus biologischem Anbau, die Milch leider nicht. 10/10

Preis / Leistung

Eine Tafel Sirene-Schokolade wiegt 70 Gramm und kostet um die 9 kanadische Dollar - das entspricht etwa 5,70 Euro. Ein beachtlicher Preis für ein allerdings auch aufwändig hergestelltes Produkt. 3/5


Geschmack

Die Sorte "Caramelised White" ist farblich schon einmal sehr interessant. Ich mag es, wenn eigentlich "weiße" Schokolade eine andere Farbe hat, in diesem Fall die goldene des Karamells. Überrascht war ich vom Geschmack. Dieser ist weniger karamellig als eher baiser-artig. Schon ganz lecker, aber auch sehr süß. 10/15

"Cha'bil" ist etwas für echte Kardamomfreunde. Ich war überrascht, auf der Zutatenliste Milchpulver zu entdecken, geschmacklich hatte ich die Schokolade für eine dunkle gehalten. Sehr lecker und sehr speziell. 11/15

Gesamturteil

Die Schokoladen von Sirene erreichen in den objektiv bewertbaren Kategorien insgesamt stolze 25 von 30 möglichen Punkten. Inklusive Geschmack liegt dann "Caramelised White"" bei 35 und "Ch'abil" bei 36 von 45 jeweils erreichbaren Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.



You May Also Like

0 comments