Der große Schokoladentest (37): Fruition Chocolate

by - Oktober 01, 2020


Als ich Anfang des Jahres kurz New York besuchte, stand auf der To-Do-Liste natürlich auch, neue, lokal hergestellte Schokolade zu besorgen. Das tat ich auch, allerdings kam ich ohne Produkte der sehr renommierten und vielfach preisgekrönten Marke Fruition nach Hause - so dass mein Freund diese kurzerhand im Internet bestellte.

Zum Produkt

Fruition ist ein klassischer, kleiner Bean-to-Bar-Hersteller aus New York. Neben Schokoladentafeln wird auch Konfekt angeboten. Der Gründe Bryan Graham ist gelernter Konditor, 2013 wurde er von einer Zeitschrift unter die besten zehn Chocolatiers der USA gezählt.

Originalität

Auf der Fruition-Website zähle ich aktuell 12 verschiedene Tafelschokoladen. Einige sind mit "sold out" markiert, offenbar wechselt das Sortiment also ein bisschen. Die meisten Tafeln sind klassisch-edel gestaltet, es gibt jedoch ein paar mit deutlich unterschiedlichen Designs. Hinsichtlich Geschmacksrichtungen herrschen nicht aromatisierte Herkunftsschokoladen vor, es gibt aber auch phantasievolle Geschmacksrichtungen, etwa "Vanilla Bean Toasted White" oder "Brown Butter Milk Chocolate". Die Tafeln selbst sind sehr hübsch gemustert.

Im eigenen Onlineshop verkauft Fruition überraschenderweise auch eine kuratierte Auswahl anderer bekannter Bean-to-Bar-Hersteller, etwa von onNom oder Raaka. Aber all das würde ich eher gut und edel nennen als originell. 6/10


Nachhaltigkeit

Fruition betont, für alle Schokoladen Bohnen einzukaufen (was man als Bean-to-Bar-Hersteller ja auch muss), und zwar entweder Fair Trade- oder Bioqualität einkaufen. Man arbeitet außerdem mit Zwischenhändlern wie Uncommon Cacao zusammen, um auch dort, wo keine zertifizierten Bohnen erhältlich sind, ähnliche Bedingungen sicher zu stellen. Bryan Grahams Frau Dahlia ist zudem die Gründerin eines karitativen Projektes in Peru. 5/5

Zutatenqualität

Die von mir getesteten Tafeln enthalten nichts außer Kakaobohnen, Rohrzucker, Milchpulver, Kakaobutter, echter Vanille und den jeweiligen Geschmackszutaten. Beide Tafeln kommen ohne Emulgator aus. 10/10


Preis / Leistung

60 Gramm kosten im deutschen Onlineshop stolze 8,95 Euro, direkt aus den USA käme man auch nicht billiger weg. Für 100 Gramm legt man somit etwa 14 Euro auf den Tisch, allerdings zählen die mildernden Faktoren "kleiner Hersteller", "Fair Trade / bio" und "Bean to Bar". 3/5

Geschmack

Zum Probieren hatte ich die beiden Milchschokoladen "Spring Salted Milk" mit 56 % Kakao und "Brown Butter Milk" mit 43 % Kakao. Beide Tafeln sind wohl die "schmelzigsten" Schokoladen, die ich je probiert habe, und in der Grundtextur recht weich. "Spring Salted Milk" schmeckt dank des für eine Milchschokolade riesigen Kakaoanteils sehr kräftig, auch die Salznote ist deutlich wahrnehmbar. 10/15 Den Geschmack von "Brown Butter Milk" hätte ich ohne Hilfe sicher nicht zuordnen können. Eine sehr aromatische Milchschokolade mit einer ganz leicht bitteren Note. 11/15

Gesamturteil

In den objektiv bewertbaren Bereichen schafft Fruition Chocolate respektable 24 von 30 möglichen Punkten, inklusive Geschmack schafft "Spring Salted Milk" 34 und "Brown Butter Milk" 35 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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