Der große Schokoladentest (41): Georgia Ramon

by - Dezember 01, 2020



Endlich durfte ich meine Georgia Ramon-Schokoladen testen! Wie schon unter Soma erwähnt, dauert es wegen meiner Tendenz zum Schokoladen-Hamsterkauf manchmal lange, bis ich eine gekaufte Schokolade auch probieren "darf". Bereits im Januar 2019 besuchte ich den kleinen Laden von Georgia Ramon in Bonn, ein zweites Mal dann im letzten Sommer - und mittlerweile gibt es ihn traurigerweise schon gar nicht mehr.

Georgia Ramon ist die Schokoladenmarke von Georg Bernardini und seiner Lebenspartnerin Ramona Gustmann - wie die Schokoladen des kritischen Schokoladentesters ausfallen würden, wollte ich schon lange wissen!

Zum Produkt

Georgia Ramon besteht seit 2015 - neben Tafelschokoladen produzierte man bis letztes Jahr auch diverse andere Süßigkeiten, Pralinen und Kuchen für das selbst betriebene Café. Nachdem dieses nun nicht mehr besteht, fokussieren die Unternehmer sich nun auf Tafelschokoladen und Aufstriche, die man im eigenen Onlineshop und in Schokoladenfachgeschägten kaufen kann.

Georg Bernardini ist gelernter Konditor und war Mitgründer der Schokoladenmarke Coppeneur, für die er 18 Jahre lang tätig war. Er ist vermutlich einer der größten Schokoladenexperten Deutschlands, insofern ist es natürlich interessant, "seine" Schokolade zu probieren.


Originalität

Wie eben erwähnt ist das Georgia Ramon-Sortiment seit dem letzten Jahr geschrumpft - ich freue mich, dass ich die Pralinen immerhin noch probieren konnte. Das Sortiment an Bean-to-Bar-Tafelschokoladen ist aber durchaus vielfältig und teilweise auch sehr ungewöhnlich - es gibt beispielsweise eine vegane Schokolade mit Rote Beete und eine weiße Schokolade mit Limette und Thymian sowie eine Milchschokolade mit Ziegenmilch und eine dunkle mit Pfifferlingen!

Das Sortiment enthält aber auch zwölf verschiedene dunkle Herkunftsschokoladen ohne weitere Geschmackszutaten.  Die Tafeln sind alle sehr schön und individuell gestaltet. 9/10

Nachhaltigkeit

Dass der verwendete Kakao aus fairem Handel stammt und die meisten Zutaten Bio-Qualität haben, versteht sich beinahe von selbst.

Beim Öffnen der Tafeln fiel mir auch auf, dass beinahe komplett auf Plastik verzichtet wurde: Die Schokoladentafeln befinden sich in Papierhüllen, die in einer stabilen Kartonverpackung stecken. Nur das kleine Label zum Zukleben ist aus Plastik. 5/5



Zutatenqualität

Auch in diesem Bereich hatte ich mit dem Besten gerechnet und wurdre nicht enttäuscht: Die Schololaden enthalten neben Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter nur die jeweiligen Geschmackszutaten und, soweit ich erkennen kann, keinerlei Aromen. Die von mit getestete vegane Pistazienschokolade enthält als "Milchersatz" Mandelmehl. 10/10

Preis / Leistung

Die Papptafeln wirken größer als die enthaltenen Schokoladentäfelchen - diese wiegen nur 50 Gramm und kosten je nach Sorte zwischen 5,20 und 6,20 Euro. Wie gesagt, der Kakao wird nachhaltig beschafft und die Zutaten sind erstklassig, dennoch natürlich ein eher stolzer Preis. Berücksichtigen kann ich aber, dass es sich um ein kleines Unternehmen handelt, und um ein Bean-to-Bar-Produkt. 3/5


Geschmack

Ich hatte gleich drei Tafeln der Schokolade gekauft, nämlich "Mexico 76 %", eine nicht aromatisierte Herkunftsschokolade, "Kaffee und Kakao-Nibs" eine Vollmilchschokolade mit einem Kakaoanteil von stolzen 55 % sowie die bereits erwähnte "Pistazien Vegan" mit 44 % Kakao und Mandeln als Milchersatz.

Am gespanntesten war ich auf die Pistazienschokolade, weil ich Pistazien so gerne mag und vegane Schokoladen interessant finde. Ich wurde ein bisschen enttäuscht - die 14 % enthaltenen Pistazienkerne konnte ich kaum herausschmecken. Die Schokolade schmeckt keineswegs schlecht, aber eben auch nicht allzu "besonders". Wenn ich da an die ebenfalls hier vorgestellte (und ebenfalls vegane) Pistazienschokolade von Kilian & Close denke, würde ich diese bevorzugen. 9/15

Weiter ging es mit "Mexico". Hilfreicherweise informiert einen die Verpackung über die Geschmackskomponenten, die man hier erraten könnte, nämlich Rote Früchte (Kirschen), Kaffee, Oliven und Gewürze. Ich finde die - übrigens nicht conchierte - sehr herb und bitter (vielleicht ist das die Kaffeenote?), aber durchaus lecker. 11/15

Bei "Kaffee & Kakao-Nibs" häte ich weder von der Optik noch vom Geschmack her erraten, dass es sich um eine Milchschokolade handelt. Die Schokolade wurde mit verflüssigten Arabica-Kaffeebohnen conchiert, und der Kaffeegeschmack ist überaus stark und sehr angenehm, die enthaltenen Kakao-Nibs sorgen für einen angenehmen Crunch. Sehr wohlschmeckend. 13/15

Gesamturteil

Als Gesamturteil ohne Geschmackskategorie erreicht Georgia & Ramon beachtliche 27 von 30 Punkten, inklusive Geschmack schafft "Pistazien Vegan" 36, "Mexico 76 %" 38 und "Kaffee & Kakao-Nibs" 40 von 45 möglichen Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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