Der große Schokoladentest (51): Wohlfarth

by - April 11, 2021


51! Wir sind hier bei Teil 51! Das hätte ich damals, als ich die ersten Testtafeln bei Real im Sonderangebot kaufte, sicher nicht erwartet. In der heutigen Eröffnung der nächsten Fünfziger-Einheit geht es um den Berliner Bean-to-Bar-Hersteller Wohlfarth. Zur Feier dieser besonderen Gelegenheit habe ich gleich einmal vergessen, die probierte Schokolade auch fotografisch festzuhalten und muss deshalb auf ein Katzenbild sowie Werbefotos zurückgreifen...



Zum Produkt

Wohlfarth heißt nach seinem Gründer Christoph Wohlfarth, einem gerlernten Bäcker und Konditor, der nach einer Karriere als Patissier in einem renommierten Berliner Restaurant beschloss, eine eigene Schokoladenmanufaktur zu eröffnen. Neben Schokoladentafeln bietet Wohlfarth auch - abspielbare - Schallplatten aus Schokolade an, außerdem eine Süßigkeit namens "Berliner Salami" und diverse andere süße Kleinigkeiten. Erwerben kann man sie vor Ort in Wedding sowie per Onlineshop.

Originalität

Schallplatten aus Schokolade, die man auch noch abspielen kann! Wie viell origineller darf es denn sein? Was die Schokoladentafeln betrifft, umfasst die kleine aber feine Auswahl 12 Sorten, darunter dunkle Schokolade "Bergamotte Blutorange", sehr viel abenteuerlicher wird es im aktuellen Sortiment nicht.

Ich habe meine Testsorten aber bereits eine Weile (wie schon öfters erwähnt, gibt es hier einen ziemlichen Schokoladen-Rückstau), und damals gab es noch eine Schokoladenedition, in der Schokoladensorten nach Berliner Stadtteilen benannt und auch gestaltet wurden. Diese existiert zwar immer noch, ist aber mit identischem Design mitlerweile zum Hersteller Edelmond gewandert. Die beschreibenden Texte stammen in jedem Fall von der Berliner Schriftstellerin Tanja Dückers, und ich besitze die Sorten "Prenzlauer Berg" (Milchschokolade mit gerösteten Mandeln und Vanille) sowie "Friedrichshain" (Dunkle Milchschokolade mit Rosa Pfeffer, Sauerkirschen und Nana Minzöl). Bei letztgenannter Sorte kann sich sicherlich niemand über mangelnden Wagemut bei den Zutaten beschweren... 
 
Die 45-Gramm-Tafeln (die Stadtteilsorten wiegen 50 Gramm) werden übrigens in kleinen Pappschubern verkauft, innen schützt sie eine dünne Zellulosefolie. 7/10


Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist bei Wohlfarth ein wichtiges Thema. Vier der angebotenen Tafeln sind Bean-to-Bar-Produkte, für die der Kakao direkt aus Ecuador gekauft wird. Ob der restliche verwendete Kakao auch aus dieser Quelle stammt, wurde mir beim Lesen der Website nicht ganz klar. In jedem Fall haben die anderen verwendeten Zutaten Bio-Qualität (die Tafeln tragen auch ein Biosiegel), in den Produktverpackungen wird auf Plastik verzichtet und auch bei Themen wie Strom, Bankverbindung und Versand wird auf Umweltverträglichkeit geachtet. 5/5


Zutatenqualität

Es handelt sich um ein eher hochpreisiges Luxusprodukt, und erfreulicherweise spiegelt die Qualität der verwendeten Zutaten wirder: Neben Kakao, Kakaobutter und Zucker sind nur die "Geschmackszutaten" enthalten. Im Falle der Sorte "Krokant weiß" kommtz etwa noch der Krokant dazu, der aus Zucker, Cashewkernen, Kakaonibs und Meersalz besteht. Gerade bei Krokant bin ich es fast gewöhnt, dass die Zuaten eher minderwertig sind, aber hier ist alles top. 10/10


Preis / Leistung

Die 45-Gramm-Tafeln bewegen sich preislich zwischen 4,20 und 4,50 Euro, was bedeutet, dass 100 Gramm um die 10 Euro kosten - kein billiges Vergnügen, aber es handelt sich auch um ein wirklich kleines Unternehmen, das erstklassige Zutaten verwendet und auf Nachhaltigkeit achtet. 3/10



Geschmack

Ich konnte gleich vier verschiedene Sorten probieren: 

"Prenzlauer Berg" spielt in der Beschreibung auf Kinderfreundlichkeit an, und das stimmt auch: Die Milchschokolade mit Mandelsplittern schmeckt zwar gut und enthält mit 45% auch einiges an Kakao, aber letztlich fand ich sie zwar lecker, aber nicht sonderlich spannend. 8/15

Ganz anders "Friedrichshain": Vor der Kombination von dunkler Schokolade mit rosa Pfeffer, Sauerkirsche und Nana Minzöl grauste mir im Vorfeld ein bisschen (Meersalz ist auch noch dabei). Aber ich irrte mich: Die wilde Mischung schmeckte mir dann unerwartet gut. 12/15

Erwartet gut war dagegen "Krokant weiß" - die Schokolade mit den klar identifizierbaren Krokantstückchen schmeckte mir von allen Sorten am besten. 13/15

"1492" mit schlappen 92 % Kakao war mir allerdings zu heftig: Bei einem so hohen Kakaoanteil war für Zucker natürlich wenig Platz, und das Ergebnis schmeckt mir, als hätte ich einen Löffel kakao direkt aus der Dose gegessen - nur weniger staubig. 4/15


Gesamturteil

In den objektiv beurteilbaren Kategorien erreicht Wohlfarth gute 25 von 30 Punkten. Für die einzelnen Sorten bedeutet das insgesamt 33 (Prenzlauer Berg), 37 (Friedrichshain), 38 (Krokant weiß) und 29 Punkte (1492) von jeweils maximal 45.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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