Der große Schokoladentest (75): Auro

by - April 01, 2022


Beim Gedanken an Kakao denken wohl die meisten an Afrika oder Südamerika. Wer hier aufmerksam mitliest, weiß, dass ich bereits eine Schokolade aus Indonesien vorgestellt habe, und auch die Philippinen sind ein Anbaugebiet. 


Zum Produkt

Auro hat eine recht ähnliche Geschichte wie Krakakoa, die erwähnte indonesische Schokolade: Die beiden Gründer Kelly Go und Mark Ocampo lernten sich in den USA kennen und wurden mit ganz anderen Dingen beruflich erfolgreich, bevor sie begannen, sich für das Thema Kakao zu interessieren und schließlich beschlossen, in ihr Heimatland zurück zu gehen und dort ein 2015 ihr Unternehmen zu gründen. Bei den Preisverleihungen der Academy of Chocolate konnte Auro bereits einige Medaillen abräumen.


Originalität

Der eigene Onlineshop (der allerdings nur die Philippinen beliefert) hat neben Tafelschokoladen auch Eis, Trinkschokolade und Kakao zum Backen zu bieten. Die Sortenauswahl der Tafelschokoladen ist dabei etwas unübersichtlich, ich habe etwa 11 verschiedene Sorten gezählt. Dabei sind sowohl sortenreine Bean-To-Bar-Schokoladen als auch Schokoladen mit Gescghmackszutaten wie Nüssen erhältlich. Ungewöhnlich ist die Tafelgröße: Es werden 60-Gramm- und 27-Gramm-Tafeln angeboten.  6/10



Nachhaltigkeit

Auro arbeitet eng mit Kakaobauern zusammen, schult diese und bezahlt für die aufgekauften Bohnen mehr als den üblichen Marktpreis. Auch im Hinblick auf die eigenen Herstellungsprozesse und Verpackung der Produkte arbeitet das Unternehmen an nachhaltigen Verfahren. 4/5


Zutatenqualität

Mit minderwertigen Schokoladenzutaten lassen sich keine internationalen Preise gewinnen, und tatsächlich enthalten die Schokoladen nur Kakao, Kakaobutter, Zucker, die Geschmackszutaten und den Emulgator Sojalezitin - allerdings kann ich diese Tatsache auch mit Lesebrille auf den kleinen 27-Gramm-Tafeln nur mit etwas Raten entziffern. Gut, dass manche Onlineshops die Zutaten in etwas lesbarerer Form auflisten... 10/10



Preis / Leistung

Ein 27-Gramm-Täfelchen Auro-Schokolade kostet in deutschen Onlineshops etwa 2 Euro. Das erscheint geradezu günstig, aber verschleiert ein wenig die Tatsache, dass eine hypothetische 100-Gramm-Tafel so um die 8 Euro kosten würde - ein durchaus normaler Preis für eine edle Bean-To-Bar-Schokolade eines kleinen Herstellers. 3/5


Geschmack

Ich habe von hell nach dunkel probiert: Cashew (32% Roasted White Chocolate) kam somit zuerst an die Reihe. Ich habe nicht ganz verstanden, was hier angeröstet wurde - die Kakaobohnen ja wohl nicht, da weiße Schokolade normalerweise keine enthält. Als Cashewnuss-Freundin war ich ein wenig enttäuscht, da die Schokolade zwar gut schmeckt, aber nicht spezifisch nach Cashew, sondern irgendwie undefinierbar. Etwas Salz hätte vielleicht geholfen und alles interessanter gemacht. 8/15

Anschließend probierte ich Banana Chips (42% Milk Chocolate). Ich mag Bananen nicht in jedem Konext (Bananenchips beispielsweise grundsätzlich nicht), aber diese Schokolade gefiel mir recht gut. Die Bananennote ist eher diskret, aber wahrnehmbar, und die Stückchen verursachen einen angenehmen Crunch. 11/15

Cacao Nibs (42% Milk Chocolate): Ich habe schon viele Schokoladen mit Nibs (Kakaobohnenstückchen) probiert, aber diese war die erste Milchschokolade. Die Basischokolade ist die gleiche wie bei der Bananenschokolade, die Nibs sind eine angenehme Zusatzkomponente. 11/15

Zuletzt wagte ich mich an die einzige dunkle Schokolade im Set: Arabica Coffee (55% Dark Chocolate) ist aber mit 55% Kakao vergleichsweise mild. Die Kaffeenote ist kräftig und das Kafeepulver beim Lutschen klar identifizierbar. Ich bin sicher, diese Schokolade könnte einen wacher machen... mir hätte sie mit einem höheren Kakaoanteil und weniger Süße (noch) besser gefallen. 9/15


Gesamturteil

In den für alle Schokoladen vergleichbareb Kategorien erreicht Auro sehr ordentliche 23 von maximal 30 . Zieht man den Geschmack hinzu, bringt es Cashew auf 31, Banana Chips und Cacao Nibs jeweils auf 34 und Arabica Coffee auf 32 Punkte.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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